19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
20.11.10 / Was will die EKD?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-10 vom 20. November 2010

Was will die EKD?
von Wilhelm v. Gottberg

Der Präses der rheinischen Kirche Nikolaus Schneider ist neuer Ratsvorsitzender der EKD in Deutschland. Er wurde zum Nachfolger der ehemaligen Bischöfin und Ratsvorsitzenden Margot Käßmann gewählt, die nach einer Alkoholfahrt im Februar zurückgetreten war. Schneider will am politischen Kurs der Kirche festhalten. Unmittelbar nach seiner Wahl kritisierte er den Atomkurs der Regierung und den Castor-Transport heftig. Völlig einseitig nahm der Ratsvorsitzende Stellung gegen die Kernkraft und damit gegen die auf diesem Felde praktizierte Regierungspolitik. Kein Wort über die gewalttätigen Störversuche beim Castor-Transport. Allerdings – so Schneider – entscheidend für die Zukunft der Kirche sei es, dass es ihr gelinge, glaubwürdig von Gott zu sprechen.

Am politischen Kurs festhalten und glaubwürdig von Gott sprechen. Das eine schließt das andere aus. Die Kirche hat ein geistliches Amt. Ihre Sache ist es, glaubwürdig von Gott zu reden, die frohe Botschaft des Evangeliums in reformatorischer Ausprägung zu verkünden und den Einzelnen sowie die Allgemeinheit immer wieder auf die Notwendigkeit der Gewissensschärfe und zur Buße hinzuweisen. Schneider weiß, dass die evangelische Kirche schon seit vielen Jahren nicht mehr glaubwürdig von Gott redet. Wenn er das aufgeben will, muss die „politisierende Kirche“ zum Ende gebracht werden. Leider ist die evangelische Kirche in Deutschland zu einem politisierenden Sozialverband verkommen, bei dem das Wichtigste, das Seelenheil der Menschen, allenfalls noch am Rande eine Rolle spielt. Glaubwürdig von Gott reden wird der Kirche nur gelingen, wenn zahlreiche Baustellen innerhalb der Kirche bereinigt werden. Da ist die Geldverschwendung/Geldveruntreuung innerhalb der Diakonie zu nennen oder auch die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften, die sich mit Gottes Wort nicht vereinbaren lässt. Da wäre das Bemühen um einen stärkeren Gottesdienstbesuch zu intensivieren und der Kampf gegen die Kirchenaustritte aufzunehmen. Das wird nur gelingen, wenn eine geistliche Neuorientierung des leitenden Kirchenpersonals vonstatten geht.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren