23.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
27.11.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-10 vom 27. November 2010

Leserforum

Stuttgart 21: Dem Volk Staub in die Augen gestreut

Zu: „Schlichtung als Fernseh-Spektakel“ (Nr. 43)

Über all dem Gerangel um die Neugestaltung des Stuttgarter Bahnhofs sollte man nicht übersehen, dass die Entwicklung des Eisenbahnwesens nicht stehenbleiben wird. Wenn beleidigter Bürgerstolz sich durchsetzen sollte, und das ist angesichts des monumentalen Werks von Paul Bonatz ja verständlich, so wird die Bahn doch nicht auf die Dauer ihre schnelleren Fernzüge in diesen Schlauch herein- und wieder herausfahren lassen. Es ist nicht gesagt, dass dann eine so stadtnahe Lösung möglich ist wie in Kassel-Wilhelmshöhe. Wird es den Stuttgartern gefallen, ihren Fernbahnhof auf den Fildern am Flughafen und Messegelände zu haben? Man sehe sich doch auch das Beispiel Frankfurt an. Da liegt der Flughafen wenigsten noch in gleicher Höhenlage wie die Innenstadt.

Und bin ich etwa der Einzige, der den Eindruck hat, dass in Stuttgart vor allem die Parteien ihr Süppchen kochen, die an die Regierung wollen? Das Rezept lautet: Staub aufwirbeln und ihn dann dem Volk in die Augen streuen. Das hat noch immer gezogen.                

Dr. Hans Ulrich v. Sperling, Neuss

 

 

Höherer Rang

Zu: „Früherer Leiter der Seeleitstelle Hela verstorben“ (Nr. 43)

Der brave Mann verdient wahrlich solchen Nekrolog. Ich möchte nur eine für das Gros der Leser unwichtige, aber für Ihr Archiv sicher nicht unbedeutende Korrektur anmerken: Brigadegeneral a.D. Udo Ritgen übernahm sein dramatisches Kommando im März 1945 nicht als Major i.G., sondern als Oberstleutnant; er war nämlich am 1. Januar 1944 bereits Oberstleutnant i.G., wie aus der Rangliste des Deutschen Heeres 1944/45 hervorgeht.          

Dr. Klaus O. Leyde, Garbsen

 

 

Mein Grossist führt die PAZ leider nicht

Zu: PAZ am Kiosk

Meine Heimatstadt Goch am Niederrhein in NRW hat zwar nur rund 35000 Einwohner, beherbergt aber in seinen Mauern über ein Dutzend Zeitungsverkaufsstellen. Ich habe sie alle „abgeklappert“ und nach der PAZ gefragt. Häufig stieß ich dabei auf Unkenntnis oder auf eine Art politisch korrekte Ablehnung, zuweilen auf die Antwort: „Die PAZ führt unser Grossist nicht.“ Dieser Umstand ist für mich bedauerlich, weil so all mein Werben für die PAZ ins Leere läuft.

Gerade in der gegenwärtigen, durch Thilo Sarrazins Buch forcierten Situation wäre es meines Erachtens von äußerst hoher Wichtigkeit, diejenigen Bürger unseres Vaterlandes mit der PAZ vertraut zu machen, die noch zu einer „abendländischen (oder gar preußischen) Leitkultur“ stehen und sich um den Erhalt konservativer Werte bemühen.

Leider ist es mir bisher nicht gelungen, herauszufinden, welcher Zeitungsgroßvertrieb für Goch zuständig ist, sonst hätte ich selbst versucht, diesem „auf die Sprünge“ zu helfen.

Hans-Christian Hartig, Goch

 

 

Bitte mehr über Masuren!

Zu: Berichterstattung Ostpreußen

Bei allem Lob für die PAZ möchte ich ein Manko aussprechen. Jedes Mal, wenn ich das Ostpreußenblatt in die Hand nehme, fällt mir eins auf: Fast jede Woche wird über das Königsberger Gebiet berichtet. Ermland und Masuren kommt nur am Rande in Kurzmitteilung vor. Viele Landsleute aus dem südlichen Ostpreußen fragen sich: Gibt es aus Ermland und Masuren nichts zu berichten?

Dies kann aber nicht sein. Ich fahre mehrmals im Jahr nach Masuren und staune, wie schnell sich dieser Landstrich verändert. Nichts gegen die Berichte aus dem Königsberger Gebiet, aber Ermland-Masuren kommt einfach zu kurz.          

Kurt Grzegorzewski, Lübeck

Anm. d. Red.: Der Leser beklagt ein Manko, das seit Nr. 45 abgestellt sein sollte. Seitdem schreibt für uns aus Allenstein der Germanist Dr. Grzegorz Supady.

 

 

Druckfehlerteufel

Zu: „Gründer des Roten Kreuzes“ (Nr. 43)

Auf Seite 10 hat gleich zwei Mal der Druckfehlerteufel zugeschlagen. So kann der Gründer des Roten Kreuzes Henri Dunant nicht 1928 geboren (gestorben 1910) sein und die Jahreszahl 1962 stimmt auch nicht.

Erich Kibbat, Heikendorf

Anm. der Red.: Leser Kibbat hat recht. Henri Dunant wurde 1828 geboren, die andere Jahreszahl lautet richtig 1862 statt 1962.

 

 

Angst vor »Kämpfern gegen Rechts«

Zu „Bloßgestellte Extremisten“ (Nr. 46)

Das Unbehagen in der Mehrheitsbevölkerung gegen diesen linksfaschistischen „Kampf gegen Rechts“ wird immer größer. Ich bin auch nur ein ganz normaler kleiner Bürger, der kein Mitglied in irgendeiner politischen Partei oder Gruppierung ist. Ich fürchte mich aber mittlerweile vor diesen gewalttätigen, das Menschenrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit verletzenden „Kämpfern gegen Rechts“ mehr als vor den inquisitorisch verfolgten Menschen mit den behaupteten „rechten“ Meinungen.

Diese „Kämpfer gegen Rechts“ hätten ganz sicher keinerlei Skrupel, KZs für „rechte“ Andersdenkende einzurichten. Es gibt in unserem Staat Menschen und Organisationen, die haben Rache geschworen bis ins vierte und fünfte Glied. Und auch ein Linksfaschist wird natürlich nie sagen: Ich bin Faschist. Ein Linksfaschist wird immer sagen: Ich bin Antifaschist.

Dieter Schmekies, Bad Vilbel

 

 

Kohleverflüssigung: Nicht vergessen, sondern verboten

Zu: „Weg vom Öl, aber wohin?“ (Nr. 39)

Bei der heutigen Energiedebatte sollte man einige geschichtliche Abläufe nicht ausblenden, wenn es um die künftige Sicherheit unserer Energieversorgung geht. Diese wird nämlich keinesfalls so schnell von Öl und Kohle unabhängig werden, wie es leichtfertig immer wieder behauptet wird.

Dass Deutschland in der Nachkriegszeit ohne Not große Teile seines Festlandsockels in der Nordsee an seine nördlichen Nachbarländer und Großbritannien abgetreten und damit auf die dortigen Ölvorkommen verzichtet hat, sollte dabei ebenso wenig vergessen werden, wie die jahrzehntelange Ausplünderung der mitteldeutschen Uranvorkommen durch die Sowjetunion mit der Wismut.

Auch die Aussage, dass die Verfahren zur Kohleverflüssigung „in Vergessenheit gerieten“, bedarf der Richtigstellung durch die historischen Fakten: Nach Kriegsende wurden zirka 175 Tonnen deutscher Dokumente über die synthetische Petroleumproduktion durch die Alliierten beschlagnahmt. Während die Inhalte ausgewertet und an die reichsten Ölkonzerne weitergeleitet wurden, verboten die Besatzungsmächte mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 23 vom 10. April 1946 nicht nur die Kohlehydrierung, sondern auch jede Forschung daran. Erst 1955 wurde diese Forschung wieder freigegeben und das ehemals deutsche Verfahren konnte ab den 70er Jahren in Südafrika großtechnisch in Betrieb gehen. Die modernste Pilotanlage für Kohleverflüssigung, die bis 2004 von der DMT Essen in Deutschland erfolgreich erprobt worden war, wurde jedoch anschließend an China verkauft, ebenso wie die modernste norddeutsche Kokerei.

Die erzwungene Schließung aller deutschen Zechen muss auch in diesem Zusammenhang gesehen werden. Ihre Kohlevorräte hätten noch für Hunderte von Jahren den Rohstoff für Öl, Benzin und andere Destillate aus der Verflüssigung geliefert und damit die Vormachtstellung der großen Ölkonzerne in Frage gestellt.      

Dietmar Fürste, Rattiszell

 

 

Integrationskosten sind viel höher als der Beitrag der Migranten zu den Renten

Zu: „Islamisierung durch die Hintertür“ (Nr. 41)

Treffend lässt sich das Verhalten der Politiker aller Couleur, die den Islam befürworten, als Zwiedenken beziehungsweise Doppeldenken beschreiben. Es wurde zum Beispiel nie offiziell gefragt, welche Kosten bei der Einwanderung in die Sozialsysteme entstehen. Gleichzeitig hat man die selbst ermittelten Daten, etwa dass 40 Prozent der ALG-II-Empfänger Migranten sind, folgenlos akzeptiert, bis plötzlich wiederum teure Integrationsprogramme Abhilfe leisten sollten.

Zu der Geschichtsverdrehung gehört, dass selbst CDU-Politiker sagen, der Islam sei immer schon Teil Europas gewesen, so Ruprecht Polenz in seinem Buch „Die Türkei gehört in die EU“, ungeachtet der Wiener Türkenbelagerung 1683 oder arabische Sklavenhändlern, die sogar bis nach Nordeuropa kamen.

Das von den Arabern bewahrte Wissen der Antike wird fälschlicherweise sogar als originäre islamische Leistung verkauft.

Und wer zieht die politischen Konsequenzen, dass das Argument, Migration sei notwendig für die späteren Renten, sich angesichts der Integrationskosten bislang als falsch erwiesen hat?

Alleine schon das Kunstwort „Migration“ verdreht die Realität, weil damit in der jetzigen Debatte nur bestimmte Menschen gemeint sind, aber eher nicht welche aus dem europäischen oder fernöstlichen Kulturkreis. Oder gibt es ernstzunehmende Probleme mit Vietnamesen oder Chinesen?

Aufrichtig glauben Politiker wie der Bundespräsident Wulff an die Eidesformel „zum Wohle des deutschen Volkes zu handeln“, fördern aber eine hier nie dagewesene Religion und Kultur, die der Trennung von Kirche und Staat entgegensteht. Die hitzige Integrationsdebatte und das Aussprechen von Selbstverständlichkeiten wie dem Erlernen der deutschen Sprache und der Beachtung des Grundgesetzes sowie der Hinweis auf Deutschenfeindlichkeit sind das Vortäuschen von Handlungsfähigkeit, weil Diffamierungen gegen Deutsche nach aktueller Rechtsprechung keine Volksverhetzung sind.

Danach unterscheidet man wohlfeil zwischen friedlichem Islam und dem Terror des Islamismus, obwohl bereits im Koran abfällig über Anders- und Ungläubige und von deren Tod gesprochen wird. Kritik wird als Unbotmäßigkeit gedeutet und mit gesellschaftlicher und beruflicher Ausgrenzung geahndet. Nach Orwellscher Manier wird damit letztlich die Lüge zur Wahrheit.

Ulrich Blode, Langenhagen

 

 

Juden geholfen

Zu: „Nach dem Geschmack der Grünen“ (Nr. 44)

Die Untersuchung der Wissenschaftler, die für Fischer gearbeitet haben, ist einseitig und gewollt negativ. Mir ist bekannt, dass es hohe AA-Beamte gab, die Juden geholfen haben, ins Ausland zu entkommen. Bei ihrer Entnazifizierung wurden sie als „entlastet“ eingestuft, nachdem Juden aus Amerika angereist kamen, um für diese Diplomaten einzutreten.

Hans-Eppo Frhr. v. Dörnberg, Oberaula

 

 

Der geplante Wiederaufbau der Garnisonkirche aus der Sicht der FWG

Zu: „Sechs Millionen verschenkt“ (Nr. 45)

Der Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche ist „ein Vorhaben von nationaler Bedeutung und internationaler Auswirkung“ (Jörg Schönbohm). Umso bedauerlicher ist es, dass Ihr Beitrag „Sechs Millionen verschenkt“ zahlreiche Fehler und Verzerrungen enthält und damit dem Leser ein falsches Bild vermittelt.

Der Autor behauptet, in Potsdam werde das Konzept „Versöhnungszentrum statt originalgetreuer Rekonstruktion“ verfolgt. Das Gegenteil ist richtig: Unsere Fördergesellschaft hat die Kirche vom „Internationalen Versöhnungszentrum“ abgebracht und betreibt gemeinsam mit der kirchlichen Stiftung die originalgetreue Rekonstruktion.

Auch die Aussage, „spätestens mit der Grundsteinlegung 2005 … bekundete auch die Politik prinzipielle Unterstützung und mischte sich inhaltlich ein“ stimmt nicht. Tatsächlich gelang es unserer Fördergesellschaft nach dem Scheitern der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG), Politik, Kirche und Preußenfreunde unter dem „Ruf von Potsdam“ zusammenzubringen. Nur deshalb konnte dann gemeinsam der Grundstein gelegt werden – leider ohne die TPG, die zur gleichen Zeit ihren Auflösungsbeschluss fasste. „Die Politik“ hat sich nie inhaltlich eingemischt, alle Fragen der Gestaltung und Nutzung wurden zwischen unserer Fördergesellschaft und der Kirche ausdiskutiert.

Der Autor behauptet weiter, die Kirche hätte „mit der ,Stiftung Garnisonkirche Potsdam‘ ihr eigenes Konzept nachgelegt: Nagelkreuz statt Wetterfahne außen, vor allem aber innen Verzicht auf entscheidende Teile der Ausstattung, so voraussichtlich auch den Altarraum“. Tatsächlich hat die Stiftung kein Konzept vor- oder nachgelegt, ihre Ziele stehen in ihrer Satzung. Spätestens seit der Stiftungsgründung ist das ursprüngliche Nutzungskonzept der Evangelischen Kirche von 2005 überholt und nicht mehr Grundlage der Planung. Bereits seit Jahren hat unsere Fördergesellschaft Einvernehmen mit der Kirche darüber erzielt, dass nicht das Nagelkreuz, sondern die historische Wetterfahne auf den Turm kommen wird. Das Kirchenschiff wird in der ursprünglichen Architektur, also einschließlich Altarraum wiederhergestellt werden, über Einzelheiten der Innenausstattung ist noch nicht entschieden, da zunächst der Turm mit den beiden Seitenflügeln gebaut wird.

Der Autor zitiert den Vorwurf von „Wiederaufbau-Aktiven der ersten Stunde“, Landeskirche und Landesregierung nähmen es mit der Redlichkeit nicht so genau und wollten das Projekt „weiterhin verschleppen“, ohne diese Unterstellungen irgendwie zu begründen. Wir hätten es begrüßt, wenn er sich in Potsdam bei den für den Wiederaufbau Verantwortlichen über den Stand der Dinge informiert hätte.

Die folgenden Ungenauigkeiten sind demgegenüber relativ harmlos: Nicht die Landesregierung „legt sich mit einer Ausstellung zur Garnisonkirche und der Ziegelsteinaktion ins Zeug“, sondern unsere Fördergesellschaft. Die alte Preußin, die unserer Fördergesellschaft ihren Nachlass vermacht hat, war nicht „durch den TPG-Rückzug heimatlos geworden“, sondern sie hatte den Rück-zug der TPG als Verrat am Wiederaufbau beurteilt und sich bewusst unserer Fördergesellschaf zugewandt – wie neben anderen auch Minister Schönbohm.

In dem Vorspann zu seinem Beitrag behauptet der Autor, „Landeskirche und Landesregierung haben das Bürgerengagement beiseite gedrängt“. Auch hier ist das Gegenteil richtig. Im Einvernehmen mit Landesregierung und Landeskirche hat unsere Fördergesellschaft über 800 Mitglieder im In- und Ausland gewonnen und die ursprünglich sehr kritische Stimmung in Potsdam zugunsten des Wiederaufbaus gewendet (gegenüber der TPG ist die Stimmung immer noch sehr kritisch). Es fragt sich, ob nicht derjenige Bürgerengagement beiseite drängt, der die für den Wiederaufbau der Garnisonkirche gespendeten Gelder zu- rückhält und sich am Wiederaufbau nicht beteiligen mag, wenn es losgeht. Wer diese Frage bejaht, würde wohl auch nicht titeln „Sechs Millionen verschenkt“, sondern eher „Sechs Millionen zweckentfremdet“.

Wer sich ein zutreffendes Bild vom Wiederaufbau der Garnisonkirche machen will, sollte die Ausstellung am Standort der Garnisonkirche in Potsdam oder die Internetseite www.garnisonkirche-potsdam.de besuchen.

Burkhart Franck, Oberst a.D., Potsdam Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam (FWG) e.V.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren