© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-10 vom 27. November 2010

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Schlossbau beginnt 2013

Berlin − Schon in drei Jahren soll der erste Spatenstich für den Bau des neuen Berliner Schlosses erfolgen, ein Jahr früher als bislang geplant. Dies erklärte Staatssekretär Rainer Bomba (CDU) vergangenen Dienstag in der Hauptstadt. Schloss-Vorkämpfer Wilhelm von Boddien gab weitere Millionenspenden bekannt, darunter für das Portal 5 und die Kuppel. 2019 soll das Schloss fertig sein.             H.H.

Deutschlandlied ist ihr Favorit

Paris − Damit hat sich Rama Yade in Paris wenig Freunde gemacht. Nicht die Marseillaise, sondern das Lied der Deutschen sei ihre Lieblingshymne, bekannte die französische Staatssekretärin. Das dürfte aber nicht der Grund dafür sein, dass sie bei der jüngsten Regierungsumbildung ihren Posten verlor. Die 33-jährige gebürtige Senegalesin hatte ein wenig zu oft ihren Präsidenten und Premier in Verlegenheit gebracht. Immerhin nimmt ihr keiner ihre Leidenschaft für das Deutsche, das sie wegen seines Wohlklanges so gerne hört.        Bel

Neuer Genosse Kommissar

Die der SPD und dem Deutschen Gewerkschaftsbund nahestehende Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist mit rund 180000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Polizei. Seit dem        20. November ist der 55-jährige Bernhard Witthaut ihr neuer Chef. Er stößt selbst bei traditionellen Gegnern der Staatsmacht auf Sympathie. So lobte ihn die kommunistische Zeitschrift „Rote Fahne“, die 1918 von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gegründet wurde, für seine „markigen Sätze“ und unterstrich dies mit einem Zitat des neuen GdP-Chefs: „Wer längere Laufzeiten für Atomkraftwerke beschließt, darf sich nicht über längere Laufzeiten für Castor-Transporte wundern.“ Zu der aktuellen Bedrohungslage durch Terroranschläge in Deutschland sagte Witthaut: „Der Einsatz bei Terroralarm wurde bisher wenig trainiert.“ Bei einem tatsächlichen Terroranschlag sind also laut dem Polizistenvertreter die Sicherheitskräfte nicht ausreichend vorbereitet.

Seit Jahren streitet die GdP mit der konkurrierenden Interessenvertretung Deutsche Polizei-Gewerkschaft (DPolG), die etwa 80000 Mitglieder vereint und der Union und dem Beamtenbund nahesteht, um Mitglieder und Pfründe. Versuche zur Zusammenarbeit scheiterten bisher daran, dass die eine stets aus Prinzip ablehnt, was die andere will. Witthauts Aufgabe wird darin bestehen, durch kernige Sprüche und stete Medienpräsenz das Rennen um Aufmerksamkeit für seine Gewerkschaft zu gewinnen.

Der gebürtige Hagener gilt trotz seiner Formulierlust und erfrischenden Sprüche als geduldig, offen und sachorientiert. Er ist vierfacher Vater und trat 1975 in die Polizei ein. Seit seinem Beitritt zur GdP 1981 engagierte er sich zielstrebig und war zuletzt stellvertretender Bundesvorsitzender. Manuela Rosenthal-Kappi