26.04.2024

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18.12.10 / Der Egerer Wald scheint verloren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-10 vom 18. Dezember 2010

Der Egerer Wald scheint verloren

Eger – Ein für die Vertriebenen bitteres Ende hat der Streit um den „Egerer Stadtwald“ gefunden. Seit dem Jahre 1554 gehörten der westböhmischen Stadt mehrere hundert Hektar Wald auf fränkischem Gebiet. Der Besitz lag 1945 und danach außerhalb der Reichweite Prags. Doch die Hoffung der Vertriebenen, wenigstens diesen Rest ihres Eigentums gerettet zu haben, trog: 1965 entschied ein bayerisches Gericht, trotz dem fast kompletten Bevölkerungsaustausch durch Vertreibung sei die tschechoslowakische Kommune namens Cheb rechtlich mit der bis 1945 deutschen Stadt Eger identisch und damit Eigentümerin des 634 Hektar großen Waldes. Das damals selbst von Sozialdemokraten kritisierte Urteil blieb wegen des eisernen Vorgangs ohne Folgen. Nach der Wende forderte die tschechische Stadt erneut die Übertragung – und bekam nach langen Hin und Her vor wenigen Tagen abschließend recht. Ein Sprecher der Sudetendeutschen kritisierte, dass damit das Verwaltungsgericht Regensburg „das tschechoslowakische Konfiskationsdekret Nr. 108 auf bundesdeutschem Staatsgebiet“ habe rechtswirksam werden lassen. Die Bundesregierung solle dagegen Berufung einlegen. K.B.


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