20.04.2024

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18.12.10 / Es droht Anarchie

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-10 vom 18. Dezember 2010

Es droht Anarchie
von Hinrich E. Bues

Transparenz heißt eines der Zauberwörter unserer Tage. „Wikileaks“ veröffentlicht geheime und vertrauliche Papiere aus dem Irak, Afghanistan oder dem diplomatischen Dienst. Im Hintergrund steht die verschwörerische Theorie, die Mächtigen und Reichen dieser Welt würden uns alle hinters Licht führen. Und stünde der Kaiser erst einmal ohne Kleider da, wäre eine bessere Welt möglich.

Transparenz forderten auch die Gegner von Stuttgart 21. Auch sie hingen verschwörerischen Gedanken an, die Politik hätte alle hinters Licht geführt. Wenn erst alle Fakten auf den Tisch kämen, würde der Baustopp verhängt werden, so die Hoffnung. Nach 72 langen und teuren Stunden der Schlichtung – vom Fernsehen übertragen – kam Heiner Geißler als Schlichter zur gegenteiligen Entscheidung. Nun wird dennoch weiter demonstriert.

Die Forderung nach immer mehr Transparenz erscheint hier als billiges Mittel, um die eigenen politischen Vorstellungen durchzusetzen. Es geht in Wirklichkeit nicht um Aufklärung oder Information. Vielmehr wollen diese Aktivisten eine andere Republik oder gleich eine andere Welt. Der Wiki­leaks-Gründer Julian Assange bekennt sich offen als Anarchist.


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