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18.12.10 / Der Osten zu Gast in Potsdam / Adventliches aus Posen, Stettin, Thorn und Ostbrandenburg beim »Sternenmarkt«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-10 vom 18. Dezember 2010

Der Osten zu Gast in Potsdam
Adventliches aus Posen, Stettin, Thorn und Ostbrandenburg beim »Sternenmarkt«

Jedes Jahr zur Adventszeit veranstaltet das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam zusammen mit dem Kulturzentrum Zamek in Posen den „Sternenmarkt“ als Weihnachtmarkt im Kutschstallhof (einem Teil des vormaligen Potsdamer Stadtschloss-Ensembles). An dem diesjährigen nachbarschaftlichen und völkerverbindenden Ereignis vom 3. bis 5. Dezember, dem Wochenende des ersten Advent, waren zudem Stände aus Stettin und Thorn wie aus den an Brandenburg angrenzenden Woiwodschaften beteiligten.

Umrahmt von den historischen Gebäuden der Alten Schmiede, der Manege und dem Pferdelazarett wurde ein stimmungsvolles Bühnenprogramm mit Musik, Tanz und Gaukelei von Künstlern aus Deutschland und Polen gestaltet.

Buden und Stände boten ein umfangreiches Verkaufsangebot an Kunsthandwerk, Handarbeiten, Schnitzereien und Keramik von polnischen Künstlern und Kunsthandwerkern an. Dieses reichte vom traditionellen Weih­nachtsschmuck über Holzschnitz- und Korbflechtwaren, Keramik- und Steinarbeiten, Lederwaren sowie Stickereien bis hin zu Glas- und Seidenmalerei sowie vielfältigen Schmuckarbeiten.

Natürlich fehlten die kalorienreichen Köstlichkeiten der polnischen Küche wie Bigos (Krauttopf), Barszcz (Rote-Beete-Suppe), Pierogi (Teigtaschen), Krówki (polnische Bonbons) und Oscypki (würziger Schafskäse aus dem Riesengebirge) nicht. Die wohlbekannte Spezialität der Thorner Kathrinchen, welche auf die Ordenszeit zurückgeht, wurde als Lebkuchen aus dem westpreußischen Thorn (Torun) angeboten.

In der historischen Gewölbehalle wurde anlässlich des Sternenmarktes eine polnische Informations- und Begegnungsbörse mit kulturellen und touristischen Reisezielen aus allen Regionen Polens präsentiert. So wurde beim „Sternenmarkt“ wieder einmal so manche Erinnerung an die ostpreußische Heimat wach und vielfach konnte man erfahren, was in der Heimat an Neuem geschehen ist.

Beeindruckend war der Besuch der sich auch im Kutschstall-Ensemble dauerhaft befindlichen Museumsgalerie „Die Ersten Preußen“ der Prußen-Stiftung Tolkemita. Hier konnten polnische wie deutsche Besucher zum Teil erstmals etwas über die ursprüngliche Bevölkerung Ostpreußens, die Prußen, ihre kulturellen Werte und ihr Schicksal erfahren. Anfängliche Vorurteile oder Berührungsängste konnten schnell abgebaut werden und alte wie neue Bewohner suchten emsig ihren Heimatort auf alten Karten und tauschten sich gegenseitig aus.

In der Museumsgalerie lagen übrigens Freiexemplare der Preußischen Allgemeinen Zeitung aus, die auf reges Interesse gestoßen sind. Potsdam ist mit dem nahen Berlin zu einem Magnet geworden, der mit dem baldigen Wiederaufbau des Stadtschlosses, zu dem der Kutschstall gehört, sicher in Zukunft noch mehr Besucher anlocken wird. Folgerichtig wäre zu überlegen, ob nicht auch kulturelle Aktivitäten für Ostpreußen hier stärker ausgebaut werden könnten. RG/SF


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