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25.12.10 / Partei der Sparer

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-10 vom 25. Dezember 2010

Partei der Sparer
von Hans Heckel

Der Unmut in der FDP macht sich hauptsächlich an der Person Guido Westerwelles fest. Doch wenn die Liberalen glauben sollten, dass allein mit dessen Abgang die fatale Vertrauenskrise beendet wäre, sind sie auf dem Holzweg. Die fast 15 Prozent der Wähler, die 2009 bei Blau-Gelb ihr Kreuz machten, wollten eine Alternative zu einer in ihren Augen sozialdemokratisierten Union. Es war die hart arbeitende Mittelschicht, die ein Gegengewicht zum Umverteilungsstaat mit hoher Staatsquote, konfiskatorischen Steuern und überbordender Bürokratie suchte und dies bei der FDP zu finden meinte.

Bislang ist es der FDP jedoch kaum gelungen, ihre Kompetenz und ihren politischen Willen in diesen Feldern zur Geltung zu bringen. Ebenso schwer wiegt die kaum von anderen Parteien zu unterscheidende Rolle der FDP in der Euro-Krise. Die Liberalen sind ihrer guten Tradition nach die Partei zum Schutz des Eigentums, der Wächter über das Geld der Sparer. Deren große Sorge ist mit Händen greifbar - und sie ist berechtigt.

Wer jedoch Westerwelle zum  Euro hörte, der vernahm kaum mehr als pathetische Bekenntnisse zur "Alternativlosigkeit" der Einheitswährung. Bedingungslose Europa-Visionen aber taugen vielleicht für Gruppierungen, die bereit sind, die Rechte des Einzelnen einem "großen Plan" hintanzustellen. Für Liberale taugen sie nicht.

Will die FDP aus dem Tal, muss sie sich an ihre Grundfesten erinnern. Nur dann wird es weiterhin Wähler geben, die eine eigenständige liberale Partei für unverzichtbar halten.


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