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25.12.10 / Den Blick nach vorne gerichtet / Fördererkreis Ostpreußisches Jagdmuseum − 45 Jahre der kulturellen Tradition verpflichtet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-10 vom 25. Dezember 2010

Den Blick nach vorne gerichtet
Fördererkreis Ostpreußisches Jagdmuseum − 45 Jahre der kulturellen Tradition verpflichtet

Die neue Konzeption des Ostpreußischen Landesmuseums und die Volksabstimmung vor 90 Jahren standen im Mittelpunkt der Vortragsveranstaltung des vor 45 Jahren gegründeten Fördererkreises Ostpreußisches Jagdmuseum - Hans-Ludwig Loeffke Gedächtnisvereinigung in der historischen Kornendiele in Lüneburg.

In die neue Konzeption des Ostpreußischen Landesmuseums führte Museumsdirektor Joachim Mähnert in einem - mit Engagement präsentierten und von großer Sachkenntnis über Ostpreußen zeugenden - Vortrag ein. Dabei legte er nicht nur die geplanten Veränderungen des bestehenden Hauses, sondern auch die Gestaltung des erworbenen Nachbargrundstücks, des Neubaus und die Einfügung der Deutsch-Baltischen Abteilung dar. Es wird entscheidend darauf ankommen, dass die Ostpreußen das Charakteristische ihrer Heimat und ihrer bewegten Geschichte in dieser Ostpreußendokumentation wiederfinden und dass das Ostpreußische Landesmuseum seine Attraktivität dahingehend erhöht, dass neue Besuchergruppen noch mehr als bisher für das Museum erschlossen werden. Großes Augenmerk wird darauf gelegt werden, Jugendliche, Schulklassen und auch die Lüneburg-Touristen für das einzige ganz Ostpreußen darstellende Museum zu gewinnen.

Die Ausführungen von Mähnert ließen großes Einfühlungsvermögen für die gestellten neuen Aufgaben erkennen und schon jetzt erahnen, dass die Aktivitäten und Planungen den an eine moderne Museumsgestaltung gestellten Anforderungen entsprechen werden. Es gilt nicht nur, einem Vergleich mit den anderen ostdeutschen Museen, sondern auch einem Vergleich mit westdeutschen Museen standzuhalten.

Eingehend setzte sich Karten Uffhausen mit den Volksabstimmungen vom 11. Juli 1920 auseinander. Ausgehend vom Versailler Vertrag und den sogenannten 14 Punkten des damaligen US-Präsidenten Wilson, durch die ein dauerhafter und gerechter Verständigungsfrieden auf der Basis des Selbstbestimmungsrechts der Völker erreicht werden sollte, strebte Wilson mit seinen Forderungen unter anderem die Errichtung eines unabhängigen polnischen Staates an, der alle Gebiete einzubegreifen hätte, die unbestritten von polnischer Bevölkerung bewohnt waren. Die Ergebnisse der Abstimmung trugen den Vorstellungen nicht immer Rechnung, wurden doch ohne Abstimmung vom Deutschen Reich die größten Teile der Provinz Posen und von Westpreußen sowie das Soldauer Gebiet abgetrennt, womit, wie sich später zeigen sollte, ein neuer Unruheherd geschaffen wurde.

In den Grußworten, die der Versammlung aus Anlass des 45-jährigen Bestehens von dem Vorsitzenden des Vereins Ostpreußisches Jagd- und Landesmuseums, Hubertus Hilgendorff, auch im Namen des Stiftungsratsvorsitzenden der Ostpreußischen Kulturstiftung, Wilhelm v. Gottberg, und dem Vorsitzenden des BdV-Niedersachsens, Oliver Dix, überbracht wurden, wurde dem Fördererkreis nicht nur für seinen Einsatz zur Erhaltung des ostpreußischen Kulturerbes gedankt, sondern auch die Bedeutung der Kulturpflege mit Blick in die Zukunft hervorgehoben. Der Verein Ostpreußisches Jagd- und Landesmuseum e.V. hat nicht zuletzt mit der Arrondierung der Liegenschaften des Museums eine solide Basis für die zukünftige Museumsarbeit geschaffen. Als positiv im Hinblick auf die Heranführung der jungen Generation an die Gebiete jenseits von Oder und Neiße und vor allem an das Thema Flucht und Vertreibung ist zu bewerten, dass auch in Niedersachsen dieses lange vernachlässigte Thema wieder Einführung in den Schulunterricht finden wird.

Loeffke erinnerte an die Gründung des Fördererkreises durch weitsichtige Ehrenamtsträger der ostdeutschen Landsmannschaften 1965, acht Jahre nach Gründung des Ostpreußischen Jagdmuseum−Wild, Wald und Pferde Ostpreußens e.V.. Nachdem, dank der Unterstützung der Stadt Lüneburg, das Ostpreußische jagdmuseum am

7. Dezember 1958 im Alten Kaufhaus eröffnet werden konnte - ein Jahr später infolge einer Brandstiftung vernichtet wurde, konnte es 1964 - wiederum mit Hilfe der Stadt Lüneburg - in einem alten Lüneburger Patrizierhaus erneut eröffnet werden. Zweimal wurde es erweitert bevor 1987 ein Neubau zum Ostpreußischen Landesmuseum führte, das nun einer erneuten Erweiterung entgegensieht. Nicht unerwähnt bleiben die Vorsitzenden der ersten Stunde des Fördererkreises: der Landtagsabgeordnete Walter Baselau und der Bundestagsabgeordnete Horst Schröder. Barbara Loeffke dankte den treuen Mitgliedern und allen Ostpreußen Verbundenen für die langjährige Unterstützung der Arbeit des Fördererkreises zur Pflege und Erhaltung der Kultur Ostpreußens und zur Weitergabe der Geschichte des Ordenslandes Ostpreußen.    B.L.


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