Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-10 vom 25. Dezember 2010
"Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht für Euch bete" Im Februar 2011 jährt sich zum 25. Mal der Todestag des unvergessenen katholischen Zintener Pfarrers Georg (Geo) Martin Grimme. Er verstarb am 21. Februar 1986 in Münster. Bis zum Untergang von Zinten im Februar 1945 war er dort als Geistlicher seelsorgerisch tätig. Über all die Jahrzehnte nach der Flucht bis zu seinem Tode war er vielen katholischen und evangelischen Bürgern Zintens ein treuer Briefpartner. Dabei arbeitete er eng zusammen mit Fräulein Meta Neumann, die drei Jahrzehnte eine treue Ansprech- und Briefpartnerin der Zintener gewesen ist. Pfarrer Georg Grimme gelangte mit einem deutschen Verwundeten-Transporter nach Kopenhagen/Dänemark. Hier nahm er umgehend Verbindung zu dem katholischen Bischof auf. Bei Kriegsende wurde er von den Dänen nicht interniert. Mit Erlaubnis des dänischen Bischofs besuchte Pfarrer Grimme die überfüllten Einquartierungsstellen und konnte seine Arbeit in dem Internierungslager "Klevermarken" in Kopenhagen für deutsche Flüchtlinge als Seelsorger fortsetzen. Seine Besuche bei den mehrheitlich ostpreußischen Flüchtlingen bedeuteten immer Trost und Aufmunterung und oft auch praktische Hilfe. Auch Religionsunterricht erteilte er und predigte regelmäßig zu den Katholiken in einer kleinen Lagerkirche. Im Lager Klevermarken lebten in einer Barackenstadt 18000 Flüchtlinge davon waren 2500 Katholiken. Ein Brief vom 4. Februar 1947 schildert seine Flucht aus Zinten, die Überfahrt nach Dänemark und die dortigen Erlebnisse sehr ausführlich. Ich habe den Text des Briefes im Heimatblatt Folge 44/1999 auf den Seiten 130 bis 132 veröffentlicht. Später verließ Geo Grimme Europa. Die Siedlungspläne für deutsche Flüchtlinge des Papstes ermöglichten ihm die Einreise nach Argentinien. Von dort wanderte Pfarrer Grimme nach Chile aus. Aufgrund seiner Gesinnung, der Aufrichtigkeit seines Charakters wirkte er auch in dem fernen Land segensreich zum Wohle der Menschen. Seine Gemeinde und Arbeitsstatte befand sich in dem Ort Maipu an der Kirche St. Ursula. In Dänemark und auch in Chile stand Pfarrer Grimme mit zahlreichen ehemaligen katholischen und evangelischen Landsleuten aus Zinten und Umgebung in regelmäßigem Briefkontakt. Jedes Jahr am 5. Februar, dem Tag der Zerstörung Zintens und der allgemeinen Flucht, gab er einen umfassenden Rundbrief heraus, fügte Adressenlisten bei. Den Brief versandte er an die ihm bis dahin bekannt gewordenen Anschriften in Deutschland. So haben viele Zintener Flüchtlinge erst durch diese Listen voneinander erfahren und miteinander Kontakt aufnehmen können. In dem Rundbrief von Pfarrer Grimme vom 5. Februar 1950 kann man lesen: "Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht wenigstens ein Brief von einer Zintener Familie zu mir kommt. Aber es vergeht auch keiner, an dem ich nicht wenigstens einen an jemand von Euch schreibe. Wie auch kein Tag vergeht, an dem ich nicht für Euch bete". Dieser und andere Briefe liegen mir vor. Pfarrer Grimme kehrte später nach Deutschland zurück und lebte jahrzehntelang in Münster. Hier stieg er aufgrund seiner großen Fähigkeiten, seines Einsatzes für die Kirche mehrfach auf in der katholischen Kirchenhierarchie. Zuletzt trug er den Amtstitel Konsistorial-Dekan vom Ermland a. D. und päpstlicher Ehrenprälat. Georg Grimme war 1917 in das Gymnasium "Hosianum" in Braunsberg eingeschult worden und hatte dort 1926 sein Abitur gemacht. Nach den Jahren auf dem Priesterseminar wurde Georg Grimme im Juli 1931 zum Priester geweiht. Es folgten für kurze Zeit zwei Kaplanstellen in Dörfern Ostpreußens bis ihn Bischof Maximilian Kaller (Frauenburg) als Kaplan in die ermländische Kleinstadt Guttstadt versetzte. Dort wirkte er von 1933 bis 1938. Anschließend wies ihm Bischof Kaller die Pfarrstelle in Zinten zu. Am 5. April 1938 übernahm Georg Grimme in Zinten die Diasporagemeinde. So war Pfarrer Grimme fast sieben Jahre der hoch angesehene Seelsorger der katholischen Gemeinde Zinten, zu der neben dem Stadtgebiet auch alle Dörfer und Güter gehörten, die in einem Umkreis von zirka 15 Kilometer von Zinten lagen. Siegfried Dreher * ausgewählt von Wilhelm v. Gottberg
An das Christkind Warscht du leevet Christuskind Weeke Wolle spönne wi Onse Husdeer ös bi Nacht Linn eis ook ön de Load- Ach wi wörd di doch so geern Käte Sender * ausgewählt von Wilhelm v. Gottberg
Die Zeit Der größte Luxus im Leben des heutigen Menschen ist Zeit, obwohl sie eigentlich nichts kostet. Unsere Väter sagten: Kommt Zeit, kommt Rat!" Unsre Mütter hatten in der "Dämmerstunde" Zeit für ein Gespräch mit uns oder mit der Nachbarin. Zeit haben zum Innehalten! Muße, wer nutzt, wer kennt dieses heute kaum noch benutzte schöne deutsche Wort. Ob unsere Eltern nun mehr Zeit hatten als wir heute, können wir nur sehr vage überprüfen. Was ist die Zeit? Sie ist eine Abfolge allen Geschehens, in der Vergangenheit, der Gegenwart bis in die Zukunft hinein, die Ewigkeit. Jede Zeit nutzt ihre Zeit im jeweiligen Zeitgeist. Unsere Zeit wird größtenteils durch die Unterhaltungs- und technischen Medien bestimmt. Die Zeit vergeht, ohne dass wir sie halten oder beschleunigen können. Herbert Monkowski,KV Alleinstein Land * ausgewählt von Wilhelm v. Gottberg
Weihnacht - damals Der Weg ist so weit, die Nacht so kalt - Und Eisnadeln peitscht uns der Sturm ins Gesicht Durch den Schnee stapfen Stiefel, müde und schwer, Wie lang ist es her - war’s gestern, sind’s Jahre? * ausgewählt von Wilhelm v. Gottberg
Heimat ist ... Heimat ist das Land der dunklen Wälder, Heimat, das waren die Menschen, die dort lebten. Ich möchte zu dir eilen und verweilen und bleiben, Edeltraut Förster, geb. Richter, Allenstein * ausgewählt von Wilhelm v. Gottberg |
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