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01.01.11 / Botschafter in Sachen Kulturarbeit / Der Cranzer Bürger Klaus Lunau erhielt das Goldene Ehrenzeichen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-10 vom 01. Januar 2011

Botschafter in Sachen Kulturarbeit
Der Cranzer Bürger Klaus Lunau erhielt das Goldene Ehrenzeichen

Klaus Alfred Lunau wurde am 15. Juni 1930 in Sybba (Walden) im Kreis Lyck als sechstes Kind eines Polizeibeamten geboren.

Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Familie 1931 nach Cranz. Hier verlebte Klaus A. Lunau seine ihn prägende Kinder- und Jugendzeit. Ende Januar 1945 gelang die Flucht mit dem letzten Zug nach Neukuhren, von dort mit einem Hochseeschlepper nach Gdingen (damals "Gotenhafen") und schließlich mit der "Deutschland" bis nach Saßnitz auf Rügen. Doch die Odyssee war noch nicht zu Ende: Per Eisenbahn ging es nach Dänemark, ein Aufenthalt in verschiedenen Lagern, in denen Lunau unter anderem auch zur Kinderbetreuung eingesetzt wurde, folgte bis Oktober 1947.

1950, als sich das Leben in der Bundesrepublik Deutschland wieder zu normalisieren begann, besuchte Klaus A. Lunau die Polizeischule und arbeitete nach erfolgter Prüfung zunächst als Polizei- und Gerichtsdolmetscher in verschiedenen Bundesdienststellen bis zur vorzeitigen Pensionierung im Jahre 1983, unter anderem in Hamburg, Celle, Oldenburg und Hannover. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand holte er nach, was in der Jugend nicht möglich gewesen war, studierte im Alter von 53 Jahren Politikwissenschaften und begann mit der Tätigkeit in der Erwachsenenbildung als Bildungspolitischer Honorarreferent.

Als Workaholic − wie er sich selber bezeichnet − engagierte er sich 30 Jahre lang in verschiedenen Ehrenämtern, so zum Beispiel als ehrenamtlicher Richter in diversen Strafkammern und Ehrengerichten, Vorsitzender beziehungsweise Vorstandsmitglied in Bürgerinitiativen, Sportvereinen und Schulelternräten.

Seine alte Leidenschaft - die Beschäftigung mit seinem Heimatort Cranz - blühte jedoch erst nach der politischen Wende 1990 wieder auf, als es erstmals möglich war, wieder dorthin zu reisen. Neun Jahre später heiratete der Witwer die ehemalige Schulleiterin aus Cranz (Selenogradsk), Valentina Viktorowna.

Seit dieser Zeit führt er quasi ein "Doppelleben": das Ehepaar hat sich in Cranz eine kleine Wohnung eingerichtet und verbringt nun einen Großteil des Jahres dort. Lunau organisierte diverse Reisen ehemaliger Cranzer in ihre Heimatstadt. Nach langem Drängen von Herrn Rosenbaum, dem früheren Ortsvertreter von Cranz, der händeringend einen Nachfolger suchte, erklärte sich Klaus A. Lunau schließlich auch bereit, diese neue Verantwortung auf sich zu nehmen. Im September 2004 wurde er schließlich zum stellvertretenden Vorsitzenden der Kreisgemeinschaft Fischhausen gewählt.

Seit 2008 veranstaltet die Landsmannschaft Ostpreußen Deutsch-Russische Foren für ihre Kreisgemeinschaften und die Vertreter russischer Archive, Bibliotheken, Museen und anderer Einrichtungen im Königsberger Gebiet. Klaus A. Lunau ist dabei Ansprechpartner und Organisator im nördlichen Ostpreußen. Er pflegt enge Kontakte mit den Vertretern der Gebietsverwaltung, der Stadtverwaltung von Königsberg, der Universität und diversen anderen öffentlichen Einrichtungen. Es ist auch seinem Einsatz zu verdanken, wenn die bislang veranstalteten deutsch-russischen Tagungen große Erfolge waren. Lunau hat zudem gemeinsam mit dem Regionalen Staatsarchiv im Königsberger Gebiet einen Entwurf für eine partnerschaftliche Vereinbarung mit der Landsmannschaft Ostpreußen erarbeitet, die die Kontakte zwischen beiden Institutionen auf eine feste vertragliche Grundlage stellen soll. Die unterschriebenen Vertragsurkunden sind am 16. Oktober 2010 beim 3. Deutsch-Russischen Forum ausgetauscht worden.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines überragenden Einsatzes für Ostpreußen und seine Menschen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Klaus A. Lunau das Goldene Ehrenzeichen.


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