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01.01.11 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-10 vom 01. Januar 2011

Aus den Heimatkreisen

HEILIGENBEIL

Kreisvertreterin: Elke Ruhnke, Remscheider Straße 195, 42369 Wuppertal, Tel.: (0202) 461613.  Stellvertreter: Christian Perbandt, Im Stegfeld 1, 31275 Lehrte, Tel.: (05132) 57052. komm. 2. stellv. Kreisvertreter Bernd Schmidt, Heideweg 24, 25578 Dägeling, Telefon (0481) 84224 Mail: Schmidt.ploessen@gmx.de. Internet: www. kreisgemeinschaft-heiligenbeil.de

Nachruf auf Ilse Vögerl - Die Landsleute aus der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil - und besonders die aus der Stadt Heiligenbeil - trauern um Ilse Vögerl, geb. Krause, aus Heiligenbeil. Sie verstarb nur sieben Wochen nach dem Ableben ihres Mannes.

Ilse Vögerl wurde am 24. April 1920 in Heiligenbeil geboren und starb am 14. Dezember 2010 in Berlin. Bereits in der Heimat, in unserer Kreisstadt Heiligenbeil, war sie zahlreichen Einwohnern gut bekannt, denn sie war eine Tochter des bekannten Lehrers Walter Krause. Nach der Eheschließung mit dem Luftwaffenoffizier Georg Vögerl in Heiligenbeil 1944, dem schrecklichen Kriegsende folgte für das Ehepaar Jahre später ein Neubeginn in Berlin. 1947 wurde ihre Tochter Marianne geboren, im September 2009 konnte das Ehepaar die Eiserne Hochzeit begehen. Ilse Vögerl unterstützte beruflich ihren Mann im Fisch-Großhandel über 60 Jahre - war in allen Dingen seine rechte Hand.

Den Schmerz über den Verlust der Heimat versuchte sie zu kompensieren, indem sie bereits 1950 der kurz vorher gegründeten Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe Berlin, beitrat und sofort eingeschriebenes Mitglied der "Kreisgruppe Heiligenbeil" wurde. Es ist auch ihren Aktivitäten zu verdanken, dass diese Gruppe  schon bald einen stetigen Aufschwung nahm. Flüchtlinge und vertriebene Landsleute aus der Stadt Heiligenbeil und den verschiedensten Dörfern sammelten sich um sie. Sie fanden sich zu einer treuen Gemeinschaft zusammen. Die Kümmernisse der Nachkriegszeit, der Neuanfang in der fremden, zerstörten Hauptstadt nötigte zwar jedem einen harten Lebenskampf ab, aber die Aktivitäten für ein heimatliches Vereinsleben wurden von Ilse Vögerl stetig verstärkt.  Diese fanden sowohl in Berlin in der Landesgruppe als auch in der Kreisgruppe Heiligenbeil statt. Als 1955 das erste Kreistreffen unserer Kreisgemeinschaft in Burgdorf abgehalten wurde, waren Ilse und Georg Vögerl selbstverständlich dabei. Von diesem Zeitpunkt an erfolgte die Teilnahme Jahr für Jahr - fast sechs Jahrzehnte lang. Wo Ilse war, war Heiligenbeil, war Heimat. Die Landsleute wählten sie 1981 zu ihrer Stadtvertreterin - als eine von drei satzungsgemäß für die Kreisstadt vorgesehenen ehrenamtlichen Führungskräften. 2005 legte sie das Ehrenamt aus Altersgründen nieder. Jahr für Jahr hatte Ilse Vögerl hunderte von Briefen an die Heiligenbeiler geschrieben, hielt mit ihnen auch telefonischen Kontakt und lud sie zu Schultreffen der Heiligenbeiler Schulen nach Burgdorf zum Kreistreffen ein. Diese waren jedes Mal ein besonderes Ereignis. Ilse war erfolgreich, beliebt und hatte ein ungemeines Wissen über die Heimatstadt Heiligenbeil. In Berlin sammelte sie gemeinsam mit ihrem Mann Geld- und Sachspenden für das russische Krankenhaus in Heiligenbeil (Mamonowo) und brachte sie auch einige Male persönlich zu Dr. Peck in die Dresslerstraße. Der Kreisausschuss dankte ihr mit der Verleihung sowohl der Silbernen als auch der Goldenen Ehrennadel. Für die jahrzehntelangen, vielseitigsten Aktivitäten

Ich lernte Ilse Vögerl 1974 beim Kreistreffen in Burgdorf kennen. Später besuchte ich sie und ihren Mann einige Male in Berlin zu intensiven Heimatgesprächen. Sie war eine interessante Mitarbeiterin, die zum Wohle unserer Gemeinschaft stets einsatzbereit war. Kein Kreistreffen, keine Kreistagssitzung, kein Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen versäumte sie, wo immer sie stattfanden. Im 91. Lebensjahr vollendete Ilse Vögerl ihren Lebensweg. Wir wollen nicht trauern, dass wir sie verloren, sondern dankbar sein, dass wir sie gehabt haben. Wir werden ihr ein ehrendes Gedenken bewahren.    Siegfried Dreher

Bericht vom Geschichtsseminar der Kreisgemeinschaft - "Von den Prußen bis in unsere Tage - Schlaglichter der Geschichte Ostpreußens." Unter diesem Motto fand im Ostheim, Bad Pyrmont das Seminar der Kreisgemeinschaft zur ostpreußischen Geschichte statt. Erstmals hat die Kreisgemeinschaft unter ihrem jungen Vorstand zu einem Geschichtsseminar nach Bad Pyrmont geladen. "Von den Prußen bis in unsere Tage - Schlaglichter der Geschichte Ostpreußens" lautete der Titel der Veranstaltung und 27 Personen kamen gleich beim ersten Mal der Einladung nach. Sieben Vorträge und ein Ostpreußen-Film wurden den Teilnehmern geboten. Die Referenten waren der großzügig gestalteten Veranstaltungsmappe zu entnehmen, die jeder Teilnehmende zu Beginn der Veranstaltung neben einem Kugelschreiber mit Heiligenbeil-Wappen und einem Marzipanherzen auf seinem Platz im Preußensaal vorfand. Eine Ausnahme bildete der letzte Referent, der, wie das Programm auswies, über den "Weg in den Untergang" referieren sollte. Hierbei handelte es sich um einen Stargast. Dessen Name wurde aber nicht etwa aus dramaturgischen Gründen zurückgehalten, sondern aus der Sorge, die Antifa anzulocken. Soweit ist es mit der Meinungsfreiheit in diesem unserem Lande mittlerweile gekommen.

Den Anfang des Referatsreigens machte am Abend des Anreisetages der Vorsitzende der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft. Menno Aden bekannte offen, dass er weder ostpreußische Vorfahren hat noch je in Ostpreußen gewesen ist und auch nicht vorhat, das nachzuholen. Letzteres begründete der gebürtige Bayer mit der Verfremdung der einst urdeutschen Vertreibungsgebiete durch Vertreiber und Besatzer. Sozusagen als geistige Lockerungsübung ging er der Frage nach, was den von ihm festgestellten "Mythos Ostpreußen" ausmache. Als Antwort bot der Professor neben der Insellage den von ihm konstatierten ständigen Bevölkerungsaustausch an. Dem widersprach am nächsten Morgen Reinhard G. Grunenberg in seinem Vortrag über die Prußen mit der Begründung, dass der unbestreitbaren Immigration keine entsprechende Emigration gegenübergestanden habe. Grunenberg ist selber prußischer Herkunft, Mitglied der Prußenarbeitsgemeinschaft Tolkemita und deshalb beim Thema Prußen voll in seinem Element. Kritisch setzte er sich mit der Behandlung der autochthonen baltischen Bevölkerung durch den Deutschen Orden auseinander. Dem widersprach der PAZ-Redakteur Manuel Ruoff in seinem späteren geschichtlichen Überblick "Vom Ordensland ins Kaiserreich" nicht, lenkte den Fokus statt dessen auf die vorbildliche Verwaltung des Deutschordensstaates, die er auf die Staatsidee des Deutschen Ordens zurück-führte. Als Antwort auf die zu Beginn der Veranstaltung gestellte Frage nach der Ursache für den "Mythos Ostpreußen" bot Ruoff diese Staatsidee an. Peter Wenzel von der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen stellte Organisation und Aufbau der Landsmannschaft und der ihr verbundenen Organisationen vor.

In seinem Referat "Oder-Neiße - zur Geschichte einer Grenze" referierte der Erste Stellvertreter der Heiligenbeiler Kreisvertreterin, Christian Perbandt, nicht nur die Historie der Linie, sondern setzte sich auch kritisch mit den in der Bundesrepublik gängigen Rechtfertigungen der Abtrennung Ostdeutschland von Mittel- und Westdeutschland auseinander, er zerpflückte sie förmlich.

Ein erfreuliches Beispiel, dass die vertriebenenfreundlichen Multiplikatoren im Staatsdienst trotz des Marsches der 68er durch die Institutionen noch nicht ausgestorben sind, stellt Fred Mrotzek dar. Der Mitteldeutsche ist stellvertretender Leiter des Dokumentationszentrums für die Opfer deutscher Diktaturen an der Universität Rostock. "Die deutsche Wiedervereinigung und die Heimatvertriebenen - eine vergebene Chance!" war das Thema seines mit Temperament und Engagement vorgetragenen Referates. Immer wieder rief der Mittvierziger dazu auf, Zeugnisse der Flucht und Vertreibung wie Tagebücher, Erlebnisberichte oder Exponate von Heimatstuben in staatliche Obhut zu übergeben. Er begründete seine Bitte damit, dass bei Einrichtungen des Staates die Gefahr einer Auflösung und anschließenden Entsorgung ihres Besitzes noch am geringsten sei.

Den Schluss- und Höhepunkt des Seminars stellte der Auftritt von Gerd Schultze-Rhonhof dar. Der Verfasser des Werkes "Der Krieg, der viele Väter hatte" referierte über sein Spezialgebiet, die Ursachen des Zweiten Weltkrieges. Sine ira et studio stellte der General dem bundesrepublikanischen Dogma von der deutschen Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg eine differenziertere Sichtweise gegenüber. Angst und bange konnte dem aufgeschlossenen Beobachter werden, als die Kreisvertreterin die völlig legitime Frage stellte, was sie als Mutter denn tun solle, wenn ihren Kindern in der Schule anderes erzählt werde. Am ersten Abend des Seminars hatte Mrotzek erzählt, welche Gewissenskonflikte seine Eltern hatten ausstehen müssen zwischen Aufrichtigkeit und Wahrheitsliebe auf der einen Seite und dem Wunsche auf der anderen, ihrem Nachwuchs nicht jede Chance auf Abitur und Studium im SED-Staat zu verbauen. Angesichts dieser Parallele stellt sich die Frage, wie weit die BRD auf dem Weg zur DDR light schon vorangeschritten ist. Wehret den Anfängen! Und auch deshalb kann man nur wünschen, dass dieses nicht das letzte Geschichtsseminar der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil gewesen ist. Die einhellige Zustimmung und Begeisterung bei der abschließenden Seminarkritik wird den Organisatoren und Machern dieser Veranstaltung hoffentlich gar keine andere Wahl lassen als den Erfolg zu wiederholen.

Einladung zum 23. Sondertreffen - Liebe Landsleute, liebe Ostpreußenfreunde, auch im kommenden Jahr möchte ich wieder das beliebte Sondertreffen in Altenau organisieren. Gerne komme ich diesem vielfach geäußerten Wunsch nach und lade Euch/Sie im März 2011 recht herzlich in das Gästehaus an der Schwefelquelle in Altenau/Harz ein. Termin: Freitag, 18. bis Sonntag, 20. März 2011 (vom Abendessen bis zum Frühstück). Mit dieser Einladung möchte ich alle Landsleute aus unserem Kirchspiel Zinten-Land ansprechen, mit Ehe- beziehungsweise Lebenspartnern, aber auch die Jüngeren, die unsere Heimat selbst nicht mehr erlebt haben. Sollten Sie Bedenken haben, niemanden zu kennen, so vergessen Sie nicht, dass uns unsere ostpreußische Heimat verbindet und wir in froher Runde viel Gemeinsames  austauschen werden. Sie sind uns alle recht herzlich in unserer Runde willkommen. Über Beiträge zur Gestaltung unseres Programms (Geschichten, Gedichte, Spiele und anderes) würde ich mich auch diesmal wieder sehr freuen. Information zu unserem Treffen: Treffpunkt ist das Gästehaus an der Schwefelquelle (ehemaliges Polizeiheim), An der Schwefelquelle 20, 37707 Altenau/Harz, Telefon (05328) 340. Der Preis für diese zwei Tage mit Halbpension und Nebenkosten beträgt pro Person 75 Euro. Bei Anreise per Bahn ist Goslar der Zielbahnhof, dann weiter mit dem Bus Linie 830 bis Altenau, Haltestelle Rothenberger Straße. Der Wirt holt Sie gerne an der Haltestelle ab, einfach nur anrufen. Die Anmeldungen sollten wegen der Zimmerreservierung spätestens bis 15. Januar 2011 erfolgen. Zusammen mit der Anmeldung bitte ich um Überweisung der jeweiligen Übernachtungskosten. Auch bei Nichtteilnahme bitte ich um kurze Mitteilung. Kontakt: Kirchspielvertreterin und Ortsvertreterin Robitten und  Maggen, Irmgard Lenz, Eichelen 31, 88074 Meckenbeuren, Telefon (07542) 4649, E-Mail: lengard@tele2.de

 

TREUBURG

Kreisvertreterin (komm.): Sigrid Offermann, Rathausstraße 24, 68519 Viernheim, Telefon (06204) 67818. Ansprechpartnerin in Ostpreußen: Hannelore Muraczewska, Wisniowa 1, PL 19-400 Olecko, Telefon (0048) 875 20-3180.

Zwei Ehrungen in der Wallenroder Kirche im Rahmen der 450-Jahr-Feier der Stadt Treuburg/Marggrabowa/Olecko - Helmut Niederhaus: Mit der Auszeichnung zum Kreisältesten wurde Helmut Niederhaus, geboren in Rehfeld, geehrt. In Anerkennung und Würdigung seiner unermüdlichen Arbeit für die Heimat überreichte Kreisvertreterin Irmgard Klink anlässlich der 450-Jahr-Feier der Stadtgründung von Marggrabowa in der Wallenroder Kirche die Urkunde an Helmut Niederhaus.

Irmgard Klink - Das Silberne Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen erhielt Irmgard Klink, geboren in Schwalg, aus der Hand von Uta Lüttich, der Bundesvorsitzenden des Ostpreußischen Frauenkreises der Landsmannschaft Ostpreußen. Die Kreisvertreterin der Kreisgemeinschaft Treuburg wurde für ihren jahrzehntelangen Einsatz für Treuburg und Ostpreußen geehrt.

 

Mollenhauer in Lüneburg

Lüneburg − Noch bis zum 15. Mai zeigt das Ostpreußische Landesmuseum Werke des ostpreußischen Expressionisten Ernst Mollenhauer (1892−1963). Seine farbstarken Werke vermitteln die Wucht der Naturgewalten, die diesen eigentümlichen Landstrich der Kurischen Nehrung prägen. Symbolisch dafür prangt auf manchen seiner Bilder die große Sonne.


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