24.04.2024

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08.01.11 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-11 vom 08. Januar 2011

MELDUNGEN

Garnelen statt Zellstoff

Tilsit – Viele Jahrzehnte bestimmten die Zellstoffwerke das wirtschaftliche Profil der Stadt Tilsit. Sie waren der größte Arbeitgeber und der einflussreichste Steuerzahler, sie förderten das kulturelle, sportliche und soziale Leben der Stadt. In den letzten Jahren führten Transitprobleme, Absatzflaute und Umweltauflagen zum stetigen Rückgang der Produktion. Von den einst über 2000 Beschäftigten waren zuletzt nur noch 400 übrig. Nun kam auch für sie das Aus. Die Zellstoffwerke sind bankrott, die restlichen Arbeiter bekamen neue Verträge von einer Auffanggesellschaft namens „Atlasmarkt“. Eine Ära geht zu Ende. Doch die Stadt hat Glück. In den 90er Jahren siedelte sich ein europäischer Investor in Tilsit an. Die Unternehmensgruppe Viciunai, die zahlreiche Betriebe im Baltikum und eine Restaurantkette in Litauen betreibt, ist bekannt für die Herstellung von Fischspezialitäten. 1994 expandierte sie in die Russische Föderation und errichtete in Tilsit auf einem Gelände an der Hindenburgstraße eine moderne Fertigungsstätte für Heringskonserven und Räucherlachs. 1997 wurden die Fabrikhallen auf 17000 Quadratmeter erweitert. Mit der Verarbeitung von Garnelen begann die Herstellung von Krabbensticks. Sie wurden ein Renner und fanden reißenden Absatz im In- und Ausland. Heute werden hier auch Kaviar, Feinkostsalate, Fischdelikatessen und seit kurzem auch aromatisierte Surimiprodukte hergestellt. Inzwischen ist „Viciunai“ in Tilsit das größte Unternehmen. 1400 Beschäftigte arbeiten mit litauischem Management an modernen Ausrüstungen. Gearbeitet wird ausschließlich in Zwölf-Stunden-Schichten bei rollender Woche, das heißt zweimal Tagschicht, zweimal Ruhetag, zweimal Nachtschicht. Der litauische Direktor Gerimantas Stonkus ist mit seinen russischen Arbeitern zufrieden. Man habe sich, so Stonkus, „zunächst auf russische Gepflogenheiten einstellen müssen, doch inzwischen haben sich die Arbeiter an Ordnung und Disziplin gewöhnt“. Sie verdienen für litauische Verhältnisse gut, umgerechnet 300 bis 450 Euro im Monat.  Hans Dzieran

 

Jaruzelski im Krankenhaus

Allenstein – Wie Radio Allenstein inoffiziell erfuhr, befindet sich General Wojciech Jaruzelski seit Heiligabend im Krankenhaus des Innenministeriums in Allenstein. Der frühere Präsident Polens litt an einer Lungenentzündung, sein Zustand besserte sich allmählich wieder. Jaruzelski hatte sich in der Umgebung von Allenstein erholt. Am Heiligabend verschlechterte sich sein Zustand jedoch, und er musste in die kardiologische Abteilung der Allensteiner Poliklinik. Noch ist nicht bekannt, wann er das Krankenhaus verlassen wird. Das Krankenhaus wollte keinerlei Auskunft darüber geben. PAZ


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