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22.01.11 / Neue Spannungen / Moskau weist Polen Hauptschuld an Smolensk-Katastrophe zu

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-11 vom 22. Januar 2011

Neue Spannungen
Moskau weist Polen Hauptschuld an Smolensk-Katastrophe zu

Der Bericht der russischen Luftfahrtbehörde MAK rief in Polen Empörung hervor, weil er die Hauptschuld für den Absturz der Präsidentenmaschine im April 2010 dem polnischen Piloten und dem im Cockpit anwesenden und angeblich alkoholisierten Luftwaffenkommandeur Andrzej Blasik gibt. Zum Zeichen guter Beziehungen hatte der damalige polnische Präsident Lech Kaczynski 2010 an einer Trauerfeier für die Opfer des Massakers von Katyn teilnehmen wollen. Bei dem Absturz der TU-154 in Smolensk kamen neben dem Präsidenten hochrangige Beamte und Politiker ums Leben.

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk kündigte an, die Aufzeichnungen des Stimmenrekorders veröffentlichen zu lassen, wohl wissend, dass diese die Sicht der Russen bestätigen könnten. Die MAK stützt sich bei ihrer Aussage, dass der Pilot unter Druck gehandelt habe, auf diese Aufzeichnungen.

Tusk stand schon vor der Bekanntgabe der russischen Ergebnisse unter Druck. Oppositionschef Jaroslaw Kaczynski, der Zwillingsbruder des toten Präsidenten, und seine Anhänger warfen Tusk Unterwürfigkeit gegenüber Moskau vor, weil die Russen die Absturzursache allein untersucht haben. Zudem verbreiteten sie Verschwörungstheorien von einem Katyn-2. Auch behaupten sie, die Russen hätten Instrumente manipuliert, um Ka-czynski zu töten. Gründe für den Hass seien Polens Haltung zum Russland-Georgien-Krieg 2008 und seine EU-Politik.

Davon unbeirrt versichern der russische Außenminister Sergej Lawrow und Tusk, die Beziehungen nicht belasten zu wollen. Tusk bezeichnete die russischen Ergebnisse aber als „unvollständig“ und forderte Nachbesserung. Erst seit kurzem bemühen sich Russland und Polen um eine Verbesserung ihrer zuvor schlechten Beziehungen. MRK


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