29.03.2024

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22.01.11 / Unglaubwürdig

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-11 vom 22. Januar 2011

Unglaubwürdig
von Hans Heckel

Gegenseitiges Vertrauen, das sei die Basis des Dialogs, beteuern die Vertreter der islamischen Welt ebenso unablässig wie jene des Abendlandes. Nach dem grausigen Attentat von Alexandria demonstrierten Ägyptens Staatspräsident Husni Mubarak ebenso wie die hohen islamischen Würdenträger des Landes ihre Solidarität mit den Christen. Auch in Pakistan beschwört die Regierung nach jedem Übergriff, wie wichtig ihr religiöse Toleranz sei.

Zu gern würden wir die Beteuerungen glauben. Doch lassen die Ausfälle gegen Papst Benedikt (siehe Seite 6) die Solidaritäts-Adressen und Toleranz-Aufrufe wenig glaubwürdig erscheinen. Das brutale Blasphemie-Gesetz sei unverhandelbar, tönt es aus Islamabad, der Kopten-Mord sei eine „innere Angelegenheit“, heißt es aus Kairo. Man stelle sich vor, ein religiös motivierter Mord von Christen an 23 Moslems oder ein Todesurteil an einem Moslem wegen abfälliger Äußerungen über Jesus in Deutschland würde von Berlin als „innere Angelegenheit“ vereinnahmt. Was würden die muslimischen Regierungen da wohl aufführen? Ein Aufschrei und massive „Einmischung“ wären die sicheren Folgen.


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