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22.01.11 / »Lisztomania« / Hommage an einen Star der Musik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-11 vom 22. Januar 2011

»Lisztomania«
Hommage an einen Star der Musik

Kaum sind die 200-Jahr-Feierlichkeiten für Joseph Haydn von 2009 verklungen, rüstet sich das Burgenland, einen weiteren Musikstar zu ehren: Franz Liszt. Das Liszt-Jahr 2011 ist ein internationales Ereignis mit unzählige Veranstaltungen. Den Auftakt macht der kleine Geburtsort des Klaviervirtuosen. In Raiding  eröffnet das Liszt-Festival am 27. Januar zugleich die Lisztomania 2011. Mit rund 200 Konzerten, Ausstellungen, Events, Projekten und Publikationen feiert Österreichs Burgenland dabei das ganze Jahr über seinen Superstar – vor allem in Raiding und Umgebung sowie in Eisenstadt.

Lisztomania ist keineswegs eine moderne Wortschöpfung. Im Gegenteil: Heinrich Heine prägte den Begriff „Lisztomanie“ im Zusammenhang mit der berühmten Konzerttournee von Franz Liszt 1841/42 in Berlin. Für die zeitgemäße Umsetzung genügt eine Popstar-Brille auf einem Originalfoto von Franz Hanfstaengl – zu sehen auf den aktuellen Werbeplakaten.

Das Liszt-Festival Raiding setzt 2011 mehrere Schwerpunkte: einen Klavierzyklus, einen Orchesterzyklus, einen Lied- und Vokalzyklus, Projekte und Uraufführungen sowie Gedenkkonzerte, aufgeführt in vier Blöcken im Januar, März, Juni und Oktober. Liszts Sakral- und Orgelwerk wird in der Kirche von Lockenhaus präsentiert. Auch das traditionelle Kammermusikfest des Ortes widmet sich zu seinem 30-jährigen Bestehen Liszt. In der Bergkirche von Eisenstadt zeigt Himmel & Haydn mit Liszts „Kreuzweg“ in Stein und Ton Aspekte der Verschmelzung Haydn – Liszt – Moderne.

Die burgenländischen Ausstellungen (17. März bis 11. November) können sich rühmen, ihren Anfang an Originalschauplätzen zu nehmen. Herkunft und frühe Jahre als Wunderkind thematisiert Franz Liszts Geburtshaus, seine Taufe und die frühe Legendenbildung durch die Prophezeiung einer Zigeunerin die Nachbargemeinde Unterfrauenhaid.

Den Blick auf weitere Lebensabschnitte gewährt die Landeshauptstadt: Die Jahre der mitreißenden Bühnenauftritte und großen europaweiten Konzertreisen, die den Begriff „Lisztomanie“ zum geflügelten Wort machten, greift das Landesmuseum Burgenland auf. Eine Parallele zwischen Franz Liszt als Hofkapellmeister in Weimar und Joseph Haydn als Hofkapellmeister am Hof Esterházy wird im Haydn-Haus gezogen. Dort wird Liszt zudem als musikalischer Erneuerer gewürdigt. Seiner tiefen Religiosität begegnet man schließlich im Diözesanmuseum Eisenstadt, dem Musikgenie als Freimaurer im Museum für Baukultur Neutal. Das Gesamtprogramm findet man im Internet unter www.lisztomania.at. Helga Schnehagen


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