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22.01.11 / Preußische Ameise

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-11 vom 22. Januar 2011

Preußische Ameise

Als „preußische Ameise“ hat Lilli Palmer sich einmal selber bezeichnet. Beeindruckend ist in der Tat ihr Arbeitseifer, ähnlich wie die Vielfältigkeit ihrer Begabungen. Berühmt geworden ist sie durch ihre Schauspielkunst. Dabei hatte sich ihr Vater, Chefarzt im jüdischen Krankenhaus in Berlin, für die am 24. Mai 1914 in Posen Geborene einen anderen Beruf gewünscht, aber das Erbe ihrer Mutter, einer Theaterschauspielerin, schlug durch.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten emigrierte die Jüdin erst nach Frankreich und dann nach England, wo sie sowohl auf der Bühne als auch vor der Kamera erfolgreich war. 1943 heiratete sie den englischen Schauspieler Rex Harrison, mit dem sie 1945 dessen Heimat verließ, um in Hollywood zu drehen. Trotz Film­erfolgen an der Seite von Stars wie Gary Cooper wechselte Palmer 1949 mit ihrem Mann nach New York, wo die beiden auf dem Broadway reüssierten.

Mitte der 50er Jahre trennte sich Palmer von ihrem Mann und kehrte nach Deutschland zurück, wo sie mit „Feuerwerk“ an ihre Filmkarriere anschließen konnte. „Teufel in Seide“ brachte ihr bereits 1956 den Bundesfilmpreis. Ab den 70er Jahren spielte sie zunehmend in Fernsehfilmen mit.

Außer als Schauspielerin war Palmer auch als Malerin und Schriftstellerin aktiv. Ihrem in sieben Sprachen übersetzten Erinnerungsbuch „Dicke Lilli – gutes Kind“ aus dem Jahre 1974 folgten Romane und Geschichten. Am

27. Januar 1986 starb die von vielen Seiten geehrte Künstlerin in Los Angeles an Krebs.  Manuel Ruoff


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