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29.01.11 / Preuße in Dresden / Erst Befreiungskrieger, dann Gouverneur

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-11 vom 29. Januar 2011

Preuße in Dresden
Erst Befreiungskrieger, dann Gouverneur

Obwohl Preuße, war Leopold Wilhelm von Dobschütz während des Wiener Kongresses von 1814/15 kurze Zeit Militärkommandant im Königreich Sachsen. Möglich wurde dies, weil der Sachsenkönig Friedrich August I. bis zur Völkerschlacht bei Leipzig an Napoleons Seite gestanden hatte und sein Königreich deshalb durch die Alliierten nicht befreit, sondern erobert wurde. Der russische Zar Alexander I. und der preußische König Friedrich Wilhelm III. waren sich einig: Russland sollte Polen und Preußen als Ersatz für den Verzicht auf seine früheren polnischen Gebiete Sachsen erhalten. Als ersten Schritt übernahm Preußen mit russischer Zustimmung die Verwaltung des Königreiches. Am 19.Oktober 1814 wurde Dobschütz zum Militärkommandanten in Sachsen mit Dienstsitz Dresden ernannt.

Österreich, Frankreich und schließlich auch England machten sich jedoch auf dem Wiener Kongress für einen Erhalt eines eigenständigen Königreiches Sachsen stark, und so mussten die Preußen Dresden wieder räumen. Auf Betreiben des österreichischen Kongresspräsidenten Clemens von Metternich erhielt Preußen statt dem ersehnten Sachsen die Rheinprovinz. Nun, am 8. April 1815, wurde Dobschütz Militärgouverneur der neu gewonnenen Rheinprovinz mit Sitz in Aachen.

Von Mittel- ging es für Dobschütz über West- nach Ostdeutschland. So waren weitere Station seiner Laufbahn Glogau, wo er die dortige Division befehligte, Posen, wo er als stellvertretender Befehlshaber eines Armeekorps wirkte, und Breslau, zu dessen Gouverneur er 1825 ernannt wurde.

Nach seinem 50. Dienstjubiläum nahm der General der Kavallerie 1827 seinen Abschied. Am 3. Februar 1836 starb Dobschütz auf seinem niederschlesischen Gut Zölling. Seine Meriten hat sich der am 1. Januar 1763 im schlesischen Brieg geborene „Held von Dennewitz“ und „Befreier Wittenbergs“ vor allem in den Befreiungskriegen erworben.   Manuel Ruoff


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