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29.01.11 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-11 vom 29. Januar 2011

In Kürze

Wie Vorsätze gelingen können

Vor nunmehr einem Monat haben in der Silvesternacht viele Menschen gute Vorsätze gefasst. Warum aber ist es so schwer, die Vorhaben auch wirklich umzusetzen? Oft scheitern Vorsätze daran, dass die Latte zu hoch gelegt wird. „Man darf sich nicht zu viel vornehmen, das geht schief“, warnt Gitte Härter aus München. Denn wer sich übernimmt, verliert schnell die Lust an der Veränderung – und gibt dann umso schneller auf. „Man muss sich fragen: Was ist realistisch?“, ergänzt Motivationstrainer Dirk Schmidt aus Düsseldorf. Meist ist ein Kompromiss die bessere Lösung: Statt jeden Tag zu laufen, kann man vielleicht auch nur zweimal die Woche 20 Minuten joggen gehen. Zu viele gute Vorsätze stehen einander eher im Weg. So ist es leichter, sich das Rauchen abzugewöhnen, wenn man nicht gleichzeitig versucht, auch noch auf Schokolade zu verzichten. „Konzentrieren Sie sich lieber auf eine Sache und verfolgen Sie diese dafür konsequent“, rät Udo Rudolph, Biopsychologe an der Universität Chemnitz. „Fangen Sie klein an und steigern Sie sich lieber nach und nach.“

Bevor man einen Vorsatz fasst, sollte man sich fragen, ob die gute Absicht wirklich die eigene ist. Es bringt nichts, wenn Vorsätze durch die Erwartungen anderer geprägt werden. „Die Chancen, Vorsätze in die Tat umzusetzen, sind viel größer, wenn sie durch eine nachhaltige persönliche Motivation und nicht durch äußeren Zwang entstanden sind“, sagt Hans-Werner Rückert, Psychologe an der Freien Universität Berlin. „Man muss sich fragen: Warum mach ich’s?“, meint Härter. Und dabei ist es sinnvoll, sich den Gewinn vor Augen zu halten und nicht den Verzicht, den eine Veränderung mit sich bringt. Voraussetzung ist weiterhin eine systematische Herangehensweise. Gefragt ist dabei ein konkreter Plan. Grundsätzlich muss das Ziel auch erreichbar sein, sonst ist Frustration programmiert. „Geben Sie nicht gleich beim ersten Rück-schlag auf oder weil Sie meinen, Sie kommen nicht schnell genug voran“, rät er. Die größte Herausforderung ist, bis zum Ziel durchzuhalten. Deshalb soll man sich ruhig selbst für Erfolge belohnen. „Und nicht erst dann, wenn Sie Ihr großes Ziel erreicht haben“, betont Rudolph, „für jeden Zwischenerfolg sind unbedingt Belohnungsmechanismen einzuplanen.“

„Denken Sie daran: Wenn Sie Ihren inneren Schweinehund an einem Tag die Überhand gewinnen lassen, dann lassen Sie boykottierenden Gedanken wie etwa: ‚Jetzt ist alles aus. Ich schaffe es nicht‘, keinen Raum. Der erste Schritt ist immer der schwierigste, dann läuft es wie von selbst“, gibt Härter noch mit auf den Weg.  

C.W.

Gitte Härter: „Mehr Disziplin, bitte! – So setzen Sie endlich um, was Sie sich vorgenommen haben“, Gräfe und Unzer, München, 128 Seiten, 12,90 Euro, Dirk Schmidt: „Motivation“, Gabler, 292 Seiten, 34,95 Euro


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