19.04.2024

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05.02.11 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-11 vom 05. Februar 2011

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Kein Geld für Ex-Despoten

Genf – In der Schweiz ist ein Gesetz in Kraft getreten, wonach die Regierung eingefrorene Vermögen ehemaliger Staats- und Regierungschefs ohne Gerichtsurteil an deren Herkunftsländer auszahlen kann. Damit verlieren auch der kürzlich nach Haiti zurückgekehrte ehemalige Jetset-Diktator Jean-Claude „Baby Doc“ Duvalier und Tunesiens Ex-Staatschef Zine el-Abidine Ben Ali ihre auf mehrere Millionen bezifferten Vermögen bei Schweizer Banken.        J.H.

 

Zulassungslotto in Peking

Peking – Mit ungewöhnlichen Mitteln wollen die Stadtväter der chinesischen Hauptstadt das alltägliche Verkehrschaos eindämmen: Kfz-Neuzulassungen werden künftig verlost. Pro Monat sollen maximal 20000 Zulassungen vergeben werden. Beim ersten Durchgang der Lotterie, die im Fernsehen und im Internet live übertragen wurde, ergatterten lediglich 17000 von 210000 Interessenten eines der begehrten  Nummernschilder.    J.H.

 

Nachfolger des »Speckpaters« tot

Das Diplomatische war ihm sozusagen in die Wiege gelegt: Geboren wurde Hans Graf Huyn 1930 als Sohn des Presse­attachés an der deutschen Gesandtschaft in Warschau. 25 Jahre später war er, nach Jura-, Geschichts- und Sprachenstudium in München, Frankreich und Südamerika, selber Attaché. Tunis, Dublin, Tokio und Manila waren seine wichtigsten Stationen im Ausland. Von 1963 bis 1965 war er im AA für die Ausgestaltung des deutsch-französischen Vertrags zuständig, den er durch die Aktivitäten der sogenannten Atlantiker gefährdet sah. Im Gewissenskonflikt zwischen politischer Grundüberzeugung und formeller Diensttreue entschied er sich für eine gezielte Indiskretion und damit gegen die eigene Karriere. Nach dem Abschied vom Diplomatischen Dienst war Graf Huyn als außenpolitischer Berater des CSU-Chefs Franz-Josef Strauß tätig. Von 1976 bis 1990 vertrat er den Wahlkreis Rosenheim im Bundestag.

In Vertriebenenkreisen hat der Name Huyn einen guten Klang. Der hochgebildete Adlige war lange Jahre Vorsitzender der Deutschen Sektion von „Kirche in Not“. Diese höchst verdienstvolle Organisation ist hervorgegangen aus der „Ostpriesterhilfe“, die 1947 von dem niederländischen Pater Werenfried van Straaten gegründet wurde. Der damals 34-jährige Geistliche hatte mit einem flammenden öffentlichen Appell – „Frieden auf Erden? Kein Platz in der Herberge!“ – auf das Elend der Millionen deutscher Vertriebener aufmerksam gemacht. Als erste halfen ihm belgische Bauern, mit Speck und anderen Naturalien. Seither ist Werenfried als „Speckpater“ bekannt. Hans Graf Huyn, der in seiner Nachfolge seit 1988 tätig war, ist am 22. Januar nach langer, schwerer Krankheit in Südtirol verstorben. H.J.M.


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