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12.02.11 / In den Ruin getrieben / Henkel: Politik mitschuldig an Bankenkrise

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-11 vom 12. Februar 2011

In den Ruin getrieben
Henkel: Politik mitschuldig an Bankenkrise

Dem früheren Präsidenten des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, verdanken wir die Kenntnis wichtiger Details zur Ursache der noch nicht ausgestandenen Banken- und Finanzkrise. Er hat monatelang recherchiert und das Ergebnis in seinem Buch „Die Abwracker“ niedergeschrieben. Peer Steinbrück, sozialdemokratischer Bundesfinanzminister in der schwarz-roten Koalition 2005 bis 2009, hat ebenfalls ein Buch im Herbst 2010 herausgebracht. Darin stellt er fest, dass die internationale Finanzwelt 2008 vor einem nicht mehr zu kontrollierenden Gau gestanden habe: „Die Welt stand vor einem Abgrund.“ Der SPD-Mann Steinbrück nimmt für sich in Anspruch, dazu beigetragen zu haben, die Finanzkrise so gut es ging zu bewältigen. Hier widerspricht Henkel in seinem Werk „Die Abwracker“. Wörtlich schreibt er: „Steinbrück und sein Finanzstaatssekretär haben den Landesbanken den Erwerb jener amerikanischen Schrottpapiere empfohlen und damit die Geldinstitute an den Abgrund geführt.“ In den Ruin gestoßen wäre eindeutiger formuliert.

Jörg Asmussen, Jahrgang 1966 und beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen (BMF), hat eine steile SPD-Parteikarriere vorzuweisen. Schon mit 37 Jahren war er Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung Finanzmarktpolitik im BMF. Auch saß er in etlichen Aufsichtsräten, so auch im Aufsichtsrat der Pleitebank IKB. „Aber vom aufziehenden Ungemach hat diese Finanzkoryphäe der SPD nichts gemerkt“, schreibt Henkel.

„Der Ministerialdirektor Asmussen im BMF teilte den Banken mit, dass für diese keine unnötigen Prüf- und Dokumentationspflichten entstehen, wenn sie in gängige ABS-Produkte mit gutem Rating investieren.“ Henkel ist der Ansicht, dass das BMF die Rahmenbedingungen für den deutschen Verbriefungsmarkt – das sind die Investitionen in Schrottpapiere – Stück für Stück der wachsenden Nachfrage angepasst habe, „um beim Milliardentransfer deutscher Steuergelder in die amerikanischen Tresore ja nicht im Wege zu stehen“. Asmussen wurde im Juli 2008 zum beamteten Staatssekretär im BMF befördert. Das ist er noch heute. Wilhelm v. Gottberg


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