© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-11 vom 12. Februar 2011

Klein gemacht
von Rebecca Bellano

Junge Frauen, die gegen eine gesetzliche Frauenquote in deutschen Unternehmen sind, wurden vergangene Woche vom „Spiegel“ darüber aufgeklärt, dass sie unter „kognitiver Dissonanz“ leiden würden. „Sie verleugnen, dass ihre Karriereaussichten beschränkt sind, weil es ihr Selbstbild zerstört“, so das Hamburger Magazin.

Und was bedeutet das nun? Sollen beruflich engagierte Frauen jetzt akzeptieren, dass ihre Fähigkeiten, ihr Fleiß, ihre Persönlichkeit ja schön seien, aber nichts brächten. Erst eine Frauenquote würde sie weiterbringen. Doch was ist dann der eigene Einsatz wert und worauf darf man dann noch stolz sein, wenn nicht auf das Gefühl, etwas aus eigener Kraft erreicht zu haben?

Interessant ist jedoch, dass am Ende des Artikels steht, dass die beiden „Spiegel“-Autorinnen, so sie denn über eine neu eingeführte Frauenquote das Angebot einer Führungsposition bekämen, diese gerne annähmen, wenn ... Ja, wenn die Arbeitsbedingungen besser wären, sie mittags ihre Kinder abholen könnten und es keine Konferenzen nach 17 Uhr gäbe und sie noch andere Frauen in ähnlichen Positionen um sich herum hätten.

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen hängen allerdings nicht mit der Einführung einer Frauenquote zusammen. Und wo bitte bleibt die Leistung?