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12.02.11 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-11 vom 12. Februar 2011

In Kürze

100 Jahre Heinz v. Schumann

Liebe zur Kunst, Verantwortung für hohe Werte der Musik, großes Können, Mut zum Wagen und Glauben“ wurden einem Mann bescheinigt, der für das Musikleben in Ostpreußen so unendlich viel getan hat: Heinz von Schumann. Am 14. Februar 1911, vor nunmehr 100 Jahren, wurde Heinz von Schumann in Elbing geboren. 1931 kam er nach Königsberg, um an der Albertina bei Nadler und Hankamer Germanistik und bei Josef Müller-Blattau Musikwissenschaft zu studieren. Zur gleichen Zeit absolvierte er eine praktische musikalische Ausbildung am Hochschulinstitut für Schul- und Kirchenmusik. Schon früh bewies Heinz von Schumann sein Können als Chordirigent. So übernahm er 1933 die Leitung des Schubertchores, den er bald zu einem Oratorienchor umformte. Darüber hinaus übernahm er auch noch die Leitung der „Thalia“ und des Königsberger Männer-Gesangvereins.

Der Zweite Weltkrieg riss Heinz von Schumann wie so viele seiner Generation aus seiner vorgezeichneten Lebensbahn. Im Herbst 1945 aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen, gelangte er zunächst nach Greifswald, wo er einen Jugendchor und ein Jugendorchester aufbaute. Bald jedoch floh der Elbinger nach Westdeutschland.

In Fulda wirkte er sechs Jahre lang als Studienrat und als Musikbeauftragter. Mit dem Städtischen Kammerorchester und dem Konzertchor „Winfridia“ inszenierte er unter anderem als Dirigent die Uraufführung der „Totenmesse“ von Joseph Hass mit Texten des Ostpreußen Ernst Wiechert sowie die Uraufführung der eigenen Kantate „Frieden auf Erden“. 1953 wurde er als Leiter des Ostpreußenchores nach Duisburg berufen. Seine künstlerischen Vorstellungen wurden dort jedoch nicht erfüllt und so ging er zwei Jahre später schließlich nach Lippstadt, wo er als Studienrat und zugleich als Städtischer Musikdirektor 14 Jahre lang wirkte und „nach eigenen Plänen städtische Musikpflege“ gestaltete.

1979 wurde das unermüdliche Wirken des Elbingers mit der Verleihung des Kulturpreises für Musik von der Landsmannschaft Ostpreußen gewürdigt. In seiner Laudatio bezeichnete Professor Herbert Wilhelmi den Preisträger als einen hervorragenden Vertreter ostpreußischer Kultur, der mit seiner Begabung, die ihm seine Heimat schenkte, „hier im anderen Lande Zeugnis, ja besonders sichtbares Zeugnis“ ablegt „von dem Hochstand heimatlicher Kultur im deutschen Osten und damit das Ansehen unserer Heimat in besonderer Weise mehrt“.

Heinz von Schumann starb am 17. März 1993. Leben und Werk des Dirigenten und Erziehers sind nur ein Teil jenes großen Mosaiks, das die ostdeutsche Musikgeschichte darstellt; ein Teil aber, der nicht wegzudenken ist.         Os


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