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12.02.11 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-11 vom 12. Februar 2011

In Kürze

Bescheiden oder dominant?

Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“, sagte einst Wilhelm Busch, und damit hat er recht – zumindest, was Männer als Bewerber in Vorstellungsgesprächen betrifft. Männer, die sich bescheiden geben und nicht in den Vordergrund drängeln, werden als unsicher und willensschwach angesehen. Das fanden amerikanische Forscherinnen in einem Experiment mit nachgestellten Vorstellungsgesprächen heraus. „Frauen sollen Gemeinsinn besitzen und anderen zugewandt sein, keinesfalls jedoch dominant“, erklärt Corinne Moss-Racusin von der Rutgers Universität New Jersey. „Historisch und kulturell gibt es dagegen für Männer das Stereotyp, dass sie unabhängig und selbstbezogen sind.“ Die Forscher hatten 132 Studentinnen und 100 Studenten gebeten, sich 15-minütige Videofilme über Vorstellungsgespräche anzusehen und die Bewerberinnen und Bewerber, die sich mehr oder weniger bescheiden verhielten, zu beurteilen. Die Bewerberrollen wurden von professionellen Schauspielern übernommen, was die Versuchspersonen nicht wuss-ten. Insgesamt beurteilten die Versuchspersonen die Bewerberinnen und Bewerber als etwa gleich kompetent, was ihre beruflichen Fähigkeiten anging. Doch die Männer, die bescheiden auftraten, und die Frauen, die sich dominant verhielten, wurden jeweils als weniger sympathisch angesehen. „Für die betreffenden Männer könnte das im Ernstfall bedeuten, dass sich dadurch ihre Chance auf die Stelle verringert. Es könnte auch bedeuten, dass sie ein geringeres Gehalt für ihre Tätigkeit bekommen oder dass ihre Karriere langsamer verläuft“, meint Moss-Racusin.         C.W.


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