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19.02.11 / Rausch der Farben / Anka Kröhnke zeigt Tapisserien und Objekte

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-11 vom 19. Februar 2011

Rausch der Farben
Anka Kröhnke zeigt Tapisserien und Objekte

Ihre Arbeiten faszinieren immer aufs neue – die strahlende Farbigkeit, der Einfallsreichtum, aus ausgefallenen Materialien Neues zu schaffen. Anka Kröhnke als Textilkünstlerin zu bezeichnen fällt schwer, sind doch ihre Schöpfungen bei weitem nicht mehr nur aus textilem Material. Aluminiumdrähte und -gitter, Kunststoffe und Acrylglasstäbe, Getränkedosen und CDs findet der aufmerksame Betrachter. „Für solche Materialien eine ihren spezifischen Eigenschaften angemessene ,Webverwendung’ herauszufinden und sie zu verwandeln, ist für mich eine anregende Herausforderung“, sagt die Künstlerin.

Die heute im Ostseebad Kühlungsborn lebende Tochter der Malerin Louise Rösler und Enkelin der Maler Waldemar Rösler und Oda Rösler-Hardt gibt ihren Arbeiten Titel wie „Sparkling Water“ (Sprudelwasser) oder „Rainy Weather“ (Regenwetter). Mit „Las Vegas on my Mind“ erinnert sich die Künstlerin an einen Amerika-Aufenthalt in den 90er Jahren. Bunt und turbulent stürzen die Eindrücke auf den Betrachter ein und scheinen ihn mitziehen zu wollen in das lebendige Treiben des amerikanischen Spielerparadieses.

„Schon als Kind war ich eine chronische Sammlerin“, sagt sie, „denn in den kargen Nachkriegsjahren war alles ,wertvoll‘, konnte wahrscheinlich irgendwann gebraucht werden. Ich erlebte, wie meine Mutter aus gefundenen Bonbon-Papieren sehr komplexe, in ihrem Formenreichtum ungemein kostbare Collagen kreierte. Später beeindruckten mich Dada, Popart und Readymades. Möglicherweise sind es all diese Einflüsse, die in mir den Wunsch entstehen ließen, mich mit heutigen Fundsachen auseinanderzusetzen und sie mit Hilfe textiler Techniken in einen anderen Zusammenhang zu bringen.“

Wie sehr ihr das gelingt, davon kann man sich im Atelierhaus Rösler-Kröhnke in Bad Kühlungsborn überzeugen, wo sie noch bis Mitte März Tapisserie und Objekte zeigt. Farbe, Transparenz, aber auch das Spiel von Licht und Schatten sind die Hauptthemen ihrer Arbeiten. „Im Laufe der Zeit habe ich einige Techniken entwickelt, die es mir ermöglichen, stabile, durchbrochene Flächen zu konstruieren“, so Anka Kröhnke. „Mit ein wenig Abstand von der Wand verstärkt der schimmernde Effekt, der durch das Spiel von Licht und Schatten entsteht, die Farbigkeit. Die hinter dem Gewebe liegende Wand wird nicht zugedeckt, sondern bleibt in ihrer Struktur sichtbar.“

Kröhnkes Arbeiten mit Lichtsammelstäben, die, von UV-Licht angestrahlt, eine besonders intensive Farbigkeit entwickeln, faszinieren ebenso wie ihre Tapisserien. Immer ist es ein Rausch aus Farben, atemberaubend manchmal, fesselnd auf jeden Fall.      os

Die Ausstellung im Atelierhaus Rösler-Kröhnke, Schlossstraße 4, Ostseebad Kühlungsborn, ist bis Mitte März freitags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung (038293/15339) geöffnet.


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