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19.02.11 / Der Erfolgreichste / U-Bootkommandant Lothar von Arnauld de la Perière

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-11 vom 19. Februar 2011

Der Erfolgreichste
U-Bootkommandant Lothar von Arnauld de la Perière

Lothar von Arnauld de la Perière gilt mit 194 versenkten Schiffen von zusammen 453716 Bruttoregistertonnen als der erfolgreichste U-Bootkommandant der Seekriegsgeschichte. Der am 18. März 1886 in Posen geborene Spross einer Hugenottenfamilie trat bereits mit 17 in die Kaiserliche Marine ein, fand allerdings erst im Ersten Weltkrieg zur U-Bootwaffe. Nach einer Grundausbildung auf dem Segelschulschiff „Stein“ absolvierte er noch vor der Ernennung zum Offizier Spezialkurse für die Torpedowaffe und die Artillerie. Es folgten Dienstjahre auf Überwassereinheiten.

Bei Beginn des Ersten Weltkrieges war der Oberleutnant Adjutant beim Chef des Admiralstabes. Statt in der Adjutantur nun ein sicheres Leben in der Etappe zu führen, meldete er sich zu den Marinefliegern. Erst im April 1915 kam der Kapitänleutnant zur U-Bootwaffe. Nach einem Kommandantenkurs erhielt er im November 1915 das Kommando auf U 35. Mit dem im österreich-ungarischen Polei (Pula) stationierten U-Boot unternahm er bis zum März 1918 14 Feindfahrten im Mittelmeer. Seine und die erfolgreichste Feindfahrt dieses Krieges überhaupt war die im Sommer 1916 unternommene sechste, als er in 26 Tagen 54 Schiffe mit über 90000 Bruttoregistertonnen versenkte. Im letzten Kriegsjahr wechselte er auf U 139, doch konnte er mit diesem U-Kreuzer-Neubau nur noch eine Feindfahrt unternehmen.

Nach dem Krieg gehörte er zu den wenigen, die in die Reichsmarine übernommen wurden. Da Deutschland U-Boote verboten waren, tat er nun wie vor dem Krieg wieder auf Überwassereinheiten Dienst und im Stabsdienst. Im Range eines Kapitäns zur See trat er 1931 in den vorzeitigen Ruhestand. Die folgenden Jahre unterrichtete er an der türkischen Marineakademie.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er reaktiviert. Nacheinander war er Marinebevollmächtigter in Danzig sowie Marinebefehlshaber Belgien-Niederlande, Bretagne und Westfrankreich. Auf dem Weg zur Übernahme des Kommandos als Admiral Südost verunglückte der U-Bootmann am 1. Februar 1941 mit seinem Flugzeug bei Le Bourget nahe Paris tödlich.            M.R.


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