20.04.2024

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05.03.11 / Erdogan zündelt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-11 vom 05. März 2011

Wilhelm v. Gottberg:
Erdogan zündelt

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan erhielt am Sonntag bei einem Auftritt vor 11000 Landsleuten in Düsseldorf begeisterten Zuspruch. Was er kundtat, verdient die Bewertung „Schmähung Deutschlands und Einmischung in seine inneren Angelegenheiten“. Erdogan sprach von einer wachsenden Ausländerfeindlichkeit und Islamphobie in Deutschland. Im Hinblick auf eine kritische Betrachtungsweise des Islam in Teilbereichen der Gesellschaft hierzulande griff er verbal zum schweren Säbel: „Islamphobie ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit genauso wie Rassismus.“ Dies sagt ein Staatschef, in dessen Land die Christen keine Religionsfreiheit genießen und die nur rudimentär vorhandene christliche Minderheit von Verfolgung und Tod bedroht ist.

Erdogan hatte schon 2008 bei einer Rede in Köln unerträglich polarisiert. Wie damals, so auch jetzt empfahl er seinen Landsleuten die Integration, nicht aber die Assimilation. Assimilation sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. „Ich sage nein zur Assimilation.“ Was Erdogan fordert, ist nichts anderes, als eine türkische „Fünfte Kolonne“ in Deutschland. Dazu sagen wir Nein, ebenso zum türkischen EU-Beitritt.

In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ hatte Erdogan zuvor die Haltung der Kanzlerin zum EU-Beitritt der Türkei scharf kritisiert. Die Türkei erwarte, dass Deutschland eine Vorreiterrolle bei den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei einnehme. Den Begriff „Privilegierte Partnerschaft“ der Türkei gegenüber der EU verstehe er als eine Formulierung, die allein für den innenpolitischen Gebrauch gedacht ist. Es wird Zeit, Herrn Erdogan aufzuklären.


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