© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-11 vom 05. März 2011

KURZ NOTIERT

Italiens Sorge vor Libyen-Kollaps: Aktien italienischer Unternehmen, die in enger Beziehung zu Libyen stehen, mussten an den Börsen starke Kursverluste hin-nehmen – besonders engagiert in Libyen sind der Konzern ENI (Agip), die Großbank Uni Credit und Bauunternehmen wie Impregilo und Trevi. Der Staat Libyen ist unter anderem mit 7,5 Prozent der größte ausländische Aktionär der Uni Credit und hält Beteiligungen an Konzernen wie Finmeccanica und Fiat. Für Libyen ist Italien der wichtigste Handelspartner, in den 38 Prozent der Exporte gehen – 25 Prozent der italienischen Erdöleinfuhren stammen aus dem nordafrikanischen Land.            N.H.

Deutsche Reeder optimistisch: Neben den deutlich gestiegenen Aufträgen haben aber auch einige Strukturreformen dazu geführt, dass deutsche Reeder derzeit tiefschwarze Zahlen schreiben. Alte Schiffe wurden verschrottet, neue erstmal nicht mehr bestellt und die Geschwindigkeit der Schiffe um zehn Stundenkilometer gedrosselt, so dass fast ein Drittel Diesel gespart werden kann.    Bel

Wohnruinen: Portugal sieht sich genötigt, seinen Mieterschutz zu reformieren. Das über 100 Jahre alte Gesetz zur Mietpreisbindung hat dazu geführt, dass Mieten seit Jahrzehnten nicht gestiegen sind und deswegen die Eigentümer auch nichts in die Häuser investieren. In portugiesische Wohnungen müssen etwa 74 Milliarden Euro für Renovierungsarbeiten gesteckt werden, schätzt der Baubranchenverband Aecops.      Bel

Ansturm auf koreanische Banken: Südkoreas Finanzaufsicht hat wegen Liquiditätsmangels die Schließung von vier Sparkassen angeordnet. Tausende Sparer hatten versucht, ihre Einlagen abzuziehen, nachdem Meldungen über den Bedarf hoher Summen zur finanziellen Sanierung der Institute bekannt geworden waren. Die geschlossenen Sparkassen waren durch Immobilienkredite in eine finanzielle Schieflage geraten. Zur Stützung des Bankensektors wird Seoul umgerechnet 13 Milliarden Euro bereitstellen.     N.H.