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05.03.11 / Gegen das Vergessen / Künstlerin engagiert sich für vergewaltigte Frauen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-11 vom 05. März 2011

Gegen das Vergessen
Künstlerin engagiert sich für vergewaltigte Frauen

In warmen Farben und mit leichter Hand, so scheint es, bringt sie ihre Motive auf Papier oder Leinwand. Es sind Frauengestalten voller Poesie und Anmut, die Olga Minardo malt. Ihre Bilder sind bei Sammlern sehr gefragt und wurden schon in aller Welt ausgestellt, so – neben italienischen Städten – in Melbourne, Montreal, Peking, Madrid, Paris und Warschau. Illustrationen für Bücher und Titelblätter von Zeitschriften gehören ebenso zu ihrem Schaffen wie große Wandmalereien.

Die 1956 geborene Künstlerin, Tochter des Malers Guiseppe Minardo und der aus dem ostpreußischen Ortelsburg stammenden Malerin Vera Macht, lebt seit langem auf Sizilien. Doch fühlt sie sich ihrem deutschen Mutterland sehr verbunden, wie sollte man ihr Engagement sonst verstehen, wenn sie zum Weltfrauentag am 8. März auf ihrer Internetseite ein Bild veröffentlicht, das sie nach den aufsehenerregenden Erinnerungen einer Berlinerin an die Nachkriegswirren „Anonyma“ genannt hat. Die Künstlerin hat es den durch die Rote Armee vergewaltigten Frauen und geschundenen Kindern gewidmet.

„Ich erinnere an das tragische Schicksal von mehr als zwei Millionen deutschen Frauen und Kindern, die von den Soldaten und Offizieren  der Roten Armee in den Jahren 1944 und 1945 auf bestialische Weise vergewaltigt,  gequält  oder ermordet wurden“, unterstreicht Olga Minardo ihr Vorhaben. „Vor allem deshalb, weil diese Frauen und Kinder mit  ihren unsäglichen Leiden von der deutschen Politik bis heute vorsätzlich vergessen wurden. Obwohl die deutsche Kanzlerin Frau Merkel eine Frau ist. Ich gebe den Opfern dieser unmenschlichen Gewalt durch die oftmals hochdekorierten Helden der Sowjetunion und Jahr für Jahr gefeierten Befreiern Deutschlands mit meinem Bild sowohl Gestalt als auch Gesicht, um sie vor dem Vergessen zu bewahren.“ Schon bei einer Ankündigung in dem Netzwerk „Facebook“ erhielt sie unerwartet Zuspruch. Dabei wurde deutlich, dass in Italien die Verbrechen gänzlich unbekannt sind. Umso notwendiger ist das Vorhaben der Künstlerin. Neben dem Bild wird auf der Internetseite auch ein Verweis auf eine Studie der Universität Venedig zu finden sein, die sich mit den unmenschlichen Verbrechen beschäftigt. Außerdem hat Minardo Texte von Betroffenen, Augenzeugenberichte, Zeitungs- und Zeitschriftenberichte sowie Fotos und weiterführende Links zum Thema ins Netz gestellt.           os www.olgaminardo.com


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