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12.03.11 / Technologieklau / China setzt Autobauer offen unter Druck

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-11 vom 12. März 2011

Technologieklau
China setzt Autobauer offen unter Druck

China verspricht deutschen Firmen zwar günstige Produktion und Zugang zu den prognostizierten Märkten der Zukunft, doch die Regierung in Peking ist eigen. Während das Land bisher vor allem als Meister beim Kopieren westlicher Technologie von sich reden machte, ist Peking der Weg der Industriespionage inzwischen zu anstregend geworden. Jetzt verlangt es ganz offen Wissen für den Zugang zu den begehrten Märkten.

VW erhielt für seine bisher mangelnde Kooperationsbereitschaft bereits die Quittung, denn die chinesischen Behörden verweigern den Wolfsburgern eine zugesagte Lizenz für den Bau eines Werkes in der südchinesischen Stadt Foshan. 2010 sollte der Bau des Werkes beginnen, so dass ab 2013 bis zu 300000 Autos jährlich vom Band laufen sollten. Doch derzeit passiert nichts, denn VW weigert sich auf die Forderung, der chinesischen Autoindustrie unter die Arme zu greifen, einzugehen.

Peking verlangt, dass die ausländischen Konzerne vor Ort zusammen mit chinesischen Partnern eigene Marken entwickeln und beim Aufbau der Elektromobilität helfen. Natürlich sollen die Rechte für die Ergebnisse – anders als üblich – nun in China liegen.

Während Daimler klein beigab und zusammen mit dem chinesischen Batterie- und Autohersteller BYD Elektroautos entwickelt, wehren sich VW und BMW noch. Norbert Reithofer, Vorstandsvorsitzender von BMW, fürchtet gar, dass wenn man China gewähren ließe, andere Länder wie Russland oder Indien die Masche kopieren würden. Und bei VW ist man ratlos, wie man Peking entgegenkommen kann, ohne zu viel Wissen preiszugeben. Denn wer den dreisten Technologieklau nicht mitmachen will, dem bleibt nur, um den eigenen Wissensvorsprung zu wahren, ein älteres Modell als Billigvariante in China zu produzieren. Doch das wiederum könnte die Marke VW als Anbieter von Qualitätsprodukten gefährden. Im VW-Vorstand herrscht derzeit noch Ratlosigkeit, wie man den Wünschen Pekings entgegenkommen kann, ohne seine eigenen Interessen völlig zu verraten.             Bel


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