26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.03.11 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-11 vom 12. März 2011

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Wolffsohn steht zu Sarrazin

Halberstadt – Weil Thilo Sarrazin von einem Gesprächsabend evangelischer Christen in Halberstadt ausgeladen wurde, hat der Historiker Michael Wolffsohn seine Teilnahme an einem anderen Gesprächsabend des selben Kreises abgesagt. Sie konnten dem „unerträglich gewordenen“ Druck der Magdeburger Bischöfin Ilse Junkermann nicht länger standhalten, bedauerten die Christen ihre Ausladung Sarrazins.        H.H.

 

Diktatorensohn zahlt selbst

Malabo – Teodrin Obiang, Sohn des Diktators von Äquatorialguinea, werde die mit 380 Millionen Euro zweitteuerste Yacht der Welt nicht kaufen, hieß es aus dem dortigen Presseamt. Ihm habe der 342000 Dollar teure Entwurf nicht zugesagt und zudem hätte er den Kauf aus Privateinkünften und nicht mit Geldern aus Korruption bezahlt. Die britische Nicht-Regierungsorganisation Global Witness hatte die Pläne des Diktatorensohns vermeldet und die deutsche Werft, die den Entwurf gefertigt hatte, wegen ihrer Kundenwahl kritisiert.          Bel

 

Britisches »Gaddafi-Opfer«

Es war eine beachtliche Karriere: Der heute 60-jährige Howard Davies studierte an der Universität Oxford und danach an der renommierten kalifornischen Stanford Graduate School of Business, wo er als Master of Science in Betriebswirtschaftslehre graduierte. Er war unter anderem für die Unternehmensberatung     McKinsey und für den britischen Arbeitgeberverband (CBI) tätig, wurde stellvertretender Gouverneur der Bank of England und schließlich Vorsitzender der britischen Entsprechung zum Bundesrechnungshof. In dieser Funktion wurde er im Jahr 2000 geadelt. 2003 stieg er, nun Sir Howard Davies, zum Direktor der weltbekannten London School of Economics (LSE) auf – doch vorige Woche ist er zurücktreten.

Wie das? Gaddafis zweitältester Sohn Saif-al-Islam hatte 2008 an dieser Universität die Doktorwürde erhalten – jetzt kam heraus, dass er ein Jahr danach der LSE  1,5 Millionen Pfund gespendet hatte. Prompt tauchte bei der Doktorarbeit des Gaddafi-Sprösslings Plagiatsverdacht auf, und es kamen sogar Vorwürfe, er habe sie von einem „Ghostwriter“ schreiben lassen.

Beides wird jetzt von der LSE offiziell untersucht. Die LSE hat aber noch weitere 2,2 Millionen von Gaddafi angenommen, um künftige Stützen des Regimes auszubilden. Die besondere Beziehung der LSE zu Gaddafi steht in engem Zusammenhang mit der Libyen-Politik des damaligen Premierministers Tony Blair, der mit der Wiederannäherung an das Regime der britischen Wirtschaft lukrative Aufträge zu verschaffen wusste. Saif-al-Islam selbst hatte übrigens auch beste Kontakte zu Prinz Andrew, Ex-Wirtschaftsminister Peter Mandelson und anderen.   RGK


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren