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19.03.11 / Kritik an Veteranen / NVA-Traditionstreffen sorgt für Aufregung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-11 vom 19. März 2011

Kritik an Veteranen
NVA-Traditionstreffen sorgt für Aufregung

Am 5. März kamen über 100 Offiziere des 2008 gegründeten „Traditionsverbandes der Nationalen Volksarmee“ zusammen, um den 55. Gründungstag der NVA in der Cafeteria des Berliner Tierparks Friedrichsfelde zu begehen. Die Festansprache hielt der vorletzte DDR-Verteidigungsminister Heinz Kessler, der wegen des Schießbefehls an der Mauer zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde.

Nach Einschätzung des Justiziars der Berliner Polizei, Oliver Tölle, ist die Vereinigung nicht verfassungsfeindlich. Dennoch gab es von allen im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien Kritik. Auch die Linkspartei bezog Stellung gegen die NVA-Veteranen: „Mit denen haben wir nichts zu tun“, erklärte der Berliner Landeschef der Linken, Klaus Lederer.

Viele ehemalige NVA-Angehörige sind verbittert – ja fühlen sich „ein zweites Mal verraten“. Nicht wenige hatten nach 1989 der SED/PDS als Wähler oder sogar als Mitglieder die Treue gehalten. Nun hätten sie sogar das „Neue Deutschland“ abbestellt, berichten Insider. Andere Offiziere der NVA nennen sich eher unpolitisch. Sie wollten Soldat sein „wie andere auch“.

Zu dem umstrittenen Festredner Kessler hätte es Alternativen gegeben. Der ranghöchste Flieger der Volksmarine, Ulrich H. J. Israel, ein renommierter Buchautor („Flugzeugträger Graf Zeppelin“), oder General      a. D. Horst Stechbarth, Vertriebener aus Ostbrandenburg und Wehrmachtsoldat bis zum letzten Kriegstag, gelten als vorzeigbare Persönlichkeiten, die Insidern zufolge dem Verband rasch zu Ansehen verhelfen könnten.     H.L.


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