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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-11 vom 19. März 2011
Zu lange gezögert? Spät, aber dann doch hat auch Mohammed ElBaradei erklärt, bei den ägyptischen Präsidentschaftswahlen zu kandidieren – „sobald die Voraussetzungen gegeben sind“. Tatsächlich muss dafür erst das Wahlgesetz geändert werden, doch seine sachliche Aussage lässt ihn erneut als Zauderer erscheinen. Dies umso mehr, wenn er ergänzt, er habe sich eigentlich eher jüngere Kandidaten zwischen 40 und 50 vorgestellt. Ohnehin ist die Massenbegeisterung, die dem Nobelpreisträger einst entgegenschlug, als er massive Kritik am Mubarak-Regime übte, abgeflaut. Teils weil er eben kein Volkstribun ist und weil im Zuge der Demonstrationen auch andere Idole auftauchten. Teils weil er selber sich zu wenig zeigte – oder zu wenig gezeigt wird, denn die Militärs trachten, ihn von wichtigen Gremien wie etwa dem für die neue Verfassung fernzuhalten. Die größte Schwäche im Wahlkampf dürfte aber sein, dass er mangels eigener Partei auf ein Unterstützungskomitee angewiesen ist und dass sich die Leute von der Muslimbruderschaft schon oft als unsichere Kantonisten erwiesen haben. |
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