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19.03.11 / Wird Königsberg WM-Gastgeber? / Die Pregelmetropole konkurriert mit russischen Städten um die Fussballweltmeisterschaft 2018

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-11 vom 19. März 2011

Wird Königsberg WM-Gastgeber?
Die Pregelmetropole konkurriert mit russischen Städten um die Fussballweltmeisterschaft 2018

Eine Fussballweltmeisterschaft sorgt immer für große Aufmerksamkeit. Deshalb ist sie nicht nur für Fans wichtig, Fussballfunktionäre und Politiker messen der Wahl der Austragungsorte große Bedeutung bei.

Seit bekannt ist, dass Russland Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft 2018 sein wird, überschlagen sich die Gerüchte darüber, welche Chancen Königsberg als Austragungsort hat. Jeder der hochrangigen Moskauer Politiker, die während des Wahlkampfs vor den Regionalwahlen im Königsberger Gebiet vergangenen Sonntag die Pregelmetropole besucht haben, hat sich zu dem Thema geäußert.

Ende Februar traf Wladimir Putin während seiner eintägigen Visite den Generaldirektor des Fussballclubs „Baltika“. Er versprach, alles zu unternehmen, damit Königsberg es auf die Anwärterliste der Austragungsorte schaffe. Voraussetzung sei allerdings, dass der Klub „Baltika“ auf hohem Niveau spiele – ein Ziel, von dem die Mannschaft derzeit weit entfernt ist – und die Frage entschieden werde, wie die extra für die Austragung von WM-Spielen beziehungsweise eines WM-Spiels geschaffene Infrastruktur nach der Weltmeisterschaft genutzt werden könne.

Putin stellte in Aussicht, dass, wenn denn Königsberg Austragungsort werden sollte, die ostpreußische mit der russischen Hauptstadt durch Hochgeschwindigkeitszüge verbunden würde. Russlands schnellste Züge schaffen 250 Stundenkilometer. Bedenkt man, dass die Entfernung von Königsberg nach Moskau 1289 Kilometer beträgt, könnte man von der Exklave in etwa fünf Stunden die russische Hauptstadt erreichen. Diese Zeit wäre jedoch nur ohne Aufenthalt an den Grenzen einzuhalten.

Kürzlich erst wurde eine Liste der Städte bekannt, die sich um die Gastgeberrolle bei dieser Fussball-WM bewerben. Neben Mos­kau sind dies St. Petersburg, Samara, Kasan, Nischnij Nowgorod, Rostow am Don, Sotschi, Krasnodar, Wolgograd, Jaroslawl und eben Königsberg, das mit guten Chancen rechnet. Um diese noch zu erhöhen, haben das Komitee für Anfragen zur Fußballweltmeisterschaft 2018 und die örtliche Abteilung der Partei „Einiges Russland“ ab dem 22. Januar unter dem Motto „Deine Stimme – Dein Tor“ eine Unterschriftensammlung organisiert, mit der sie für Königsberg als Austragungsort werben wollen. Die Unterschriftensammlung soll einige Monate lang in allen Städten des Gebiets fortgeführt und anschließend der FIFA (Fédération Internationale de Football Association, Internationale Föderation des Verbandsfußballs) übergeben werden.

Anfang März feierte die Stadt ein großes Fest auf dem Hansaplatz. Man hatte auf dem Platz ein improvisiertes Fußballfeld und eine Tribüne aufgebaut. Auf dem Spielfeld führten bekannte Fußballspieler der Stadt und Sportlerlegenden des Moskauer Klubs „Spartak“ gestellte Spiele auf, an denen auch Nachwuchsspieler beteiligt waren. Die „verdienstvollen“ Spieler kämpften bis zum Abpfiff und das Spiel ging mit 9:9 unentschieden aus. Nach dem Spiel stellten sich die Spartak-Stars für Fotos zur Verfügung.

Neben der Begeisterung der Fußballfans gibt es in der Bevölkerung jedoch auch Stimmen, die von einer Beteiligung Königsbergs an der WM wegen der immensen Kosten, die diese verursachen würde, abraten.             Jurij Tschernyschew


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