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19.03.11 / Brand im Schulgebäude / Verheerende Schäden an denkmalgeschütztem Bau

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-11 vom 19. März 2011

Brand im Schulgebäude
Verheerende Schäden an denkmalgeschütztem Bau

In Willenberg, Kreis Ortelsburg, einem kleinen masurischen Städtchen an der Grenze zur Woiwodschaft Masowien, das aus dem Schaffen des Schriftstellers Herbert Somplatzki bekannt ist, hat eine Feuersbrunst verheerende Schäden am Gebäude der dortigen Oberschule angerichtet.

Das aus dem Jahre 1927 stammende denkmalgeschützte Gebäude mit einem Schrägdach aus rotem Ziegel war erst vor drei Jahren für zwei Millionen Zloty (rund eine halbe Million Euro) vollständig saniert worden und diente seitdem knapp 300 Jungen und Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren aus der gesamten Gemeinde als Schulgebäude. Während der Rettungsaktion konnten die Mitglieder der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr und andere freiwillige Helfer zwar einen großen Teil der Schuldokumentation und der Innenausstattung, darunter die Computer, retten, doch die Verwüstungen sind dermaßen groß, dass der Schulunterricht erst im September wieder aufgenommen werden kann. Bis dahin werden die Schulkinder mit Schulbussen in die benachbarten Dörfer gebracht und in den dortigen Grundschulen unterrichtet.

Viele Schülerinnen und Schüler, die am Morgen nach dem abendlichen Brand nicht wie gewohnt ihr Gymnasium besuchen konnten, und zahlreiche Schulabgänger, die dort ihr Abitur gemacht hatten, sowie überhaupt die ganze Bevölkerung sind vom Ausmaß der Katastrophe tief erschüttert.

Die Außenwände und die Innenkonstruktion blieben nach einer Begutachtung des Sachkundigen allerdings fest, so dass das Gebäude nicht baufällig und sein Wiederaufbau somit möglich ist. Unklar ist dagegen noch die Brandursache, zumal der Schornstein dicht und die Elektroanlage nagelneu waren. Bereits einige Stunden nach dem Unglück erklärten der stellvertretende Woiwode und die Vorsteherin der Schulbehörde ihre Bereitschaft, der Gemeinde beim Wiederaufbau des abgebrannten Schulgebäudes zu helfen. Auch die Gemeinde will sich am Wiederaufbau finanziell beteiligen. Grzegorz Zapadka, der Gemeindevorsteher von Willenberg, gab mittlerweile bekannt, dass die Gemeinderäte einen Betrag in Höhe von drei Millionen Zloty für diesen Zweck zur Verfügung stellen wollen.

In diesem Zusammenhang sei noch daran erinnert, dass vor wenigen Jahren ein Großteil der ebenfalls denkmalgeschützten Kaserne in der Hauptstadt der Woiwodschaft, Allenstein, beinahe vollends niederbrannte, was viele wertvolle bauarchitektonische Details aus dem 19. Jahrhundert unwiederbringlich zerstörte. Erst danach wurden die leer stehenden Anlagen der ehemaligen Garnison gesichert, um einer etwaigen Brandstiftung beziehungsweise einem Brand aus anderer Ursache vorzubeugen.    Grzegorz Supady


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