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26.03.11 / Geldvernichter / Kursgewinne bei Solarfirmen nur Blase

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-11 vom 26. März 2011

Geldvernichter
Kursgewinne bei Solarfirmen nur Blase

Nach dem Reaktorunfall in Japan und dem in Deutschland verkündeten Kernenergie-Moratorium haben die Aktienkurse von Solarunternehmen massiv zugelegt. Anleger erwarten, dass nach den bereits vereinbarten Kürzungen bei der Einspeisevergütung alternative Energiegewinnung wieder stärker gefördert wird. Fraglich ist allerdings, wie begründet diese Hoffnung ist: In den letzten Tagen führten Solaraktien spektakulär die Rangliste der Kursgewinner an – eine andere Rangliste ist indessen etwas in den Hintergrund geraten: Die  Anlegerschutzvereinigung DSW hat eine Liste der börsennotierten Unternehmen veröffentlicht, die in den letzten fünf Jahren Kapital vernichtet haben. Auch dort waren Solarfirmen stark vertreten – als Geldvernichter. Einen zweifelhaften Spitzenplatz nimmt ein Berliner Solar-Unternehmen ein, das das Kapital der Anleger zu 90 Prozent verminderte.

Nach Ansicht der DSW-Experten hat es in diesem Bereich eine Blasenbildung gegeben, aus der nun die Luft entweicht. Nicht nur in Deutschland scheint eine Auf-rechterhaltung der üppigen Subventionen ausgeschlossen – auch Frankreich und Italien haben angesichts klammer Kassen inzwischen Kürzungen bei der Förderung vorgenommen. Die deutschen Verbraucher wird die zu zahlende Ökostromförderung 2011 rund 13,5 Milliarden Euro kosten. Einen überproportional hohen Anteil daran hat der Solarstrom, der aufgrund geringer Effizienz  nur ein Prozent zu der erzeugten Strommenge beiträgt. Überlebensfähig ist die deutsche Solarbranche ohne Subventionierung nach wie vor nicht – der Druck durch Wettbewerber nimmt sogar zu. Vor allem chinesische Anbieter, die von der deutschen Subventionswirtschaft profitieren, überschwemmen den Markt – der Preis für Solarmodule ist im letzten Jahr um fast 15 Prozent gesunken. Eine Studie des Beratungsunternehmens Photon Consulting aus dem Jahr 2010 prophezeit, dass weltweit nur einige große Solarunternehmen die nächsten Jahre überleben werden – darunter nur einige wenige deutsche Anbieter.     Norman Hanert


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