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26.03.11 / Ostpreußen lindert Trauer / Nach dem Tod seiner Frau begibt sich Witwer auf die Spuren seiner Kindheit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-11 vom 26. März 2011

Ostpreußen lindert Trauer
Nach dem Tod seiner Frau begibt sich Witwer auf die Spuren seiner Kindheit

Nach „Begegnungen, die du nie vergisst …“ und dem autobiografischen Bericht „Wege, die du gehen musst“ erschien im letzten Jahr Helmut A. Rehfelds drittes Buch „Wogen, die dein Leben tragen“. In jedem seiner drei Büchlein geht es um das Leben im Allgemeinen und sein Leben, seine Vergangenheit und seine früheste Kindheit in Ostpreußen im Speziellen.

Was der Autor hier so schön als „Erlebnisreiche Geschichte“ tituliert, erinnert zum Teil an das, was junge Leute wie die 29-jährige Verfasserin dieser Zeilen zuweilen von ihren Großvätern zu hören bekommen, wenn diese einmal aus ihrem Nähkästchen plaudern. So berichtet der Autor sehr humorvoll, wie das Leben damals so verlief, und auf welche Hindernisse junge Paare stießen, wie zum Beispiel das Kuppeleigesetz, wenn sie in Ruhe zusammensein wollten.

Bei Rehfelds drittem Buch handelt es sich um eine Mischung aus autobiografischer und fiktiver Erzählung. Er schrieb diese Geschichte in Angedenken an seine geliebte und mittlerweile verstorbene Frau nieder. In „Wogen, die dein Leben tragen“ erwartet den Leser eine Kurzfassung der Ehejahre des Autors. Der hübsche Titel des Buches rührt daher, dass die Hauptfigur Benno die gemeinsamen Ehejahre als Eheschiff bezeichnet, welches durch die Wellen und Wogen des Lebens fährt.

Als Benno nach dem Tode seiner Frau in ein tiefes Loch fällt, folgt er dem Rat eines Freundes und macht sich auf die Reise zu seinen Geburtsort Tapiau (Kreis Wehlau/ Ostpreußen): „Wladimir parkte ganz in der Nähe, und Benno ging gleich auf die Suche, sagte aber zu Wladimir: ,Ich bin mir ganz sicher, das ist mein Elternhaus!‘ Benno war mächtig stolz, 64 Jahre nach Kriegsende, sein Elternhaus praktisch auf Anhieb gefunden zu haben. Benno ging in den Hof, macht ein paar Fotos, sah noch ein grünes Segment der alten Haustür aus seiner Kindheit und ging eilig zurück zu Wladimir, der im Auto gewartet hatte. ,Ich bin mir 100-prozentig sicher, dass das mein Elternhaus ist‘, sagte Benno überglücklich nach seiner Rück­kehr.“

Fast durchgängig ist für den Leser spürbar, wie gern sich Benno an das Leben mit seiner Frau erinnert und wie schmerzhaft die Lücke klafft, die sie hinterlassen hat. Eine Lücke so groß, dass nur die Reise in die Heimat der Kindheit etwas Linderung bewirken konnte.          Vanessa Ney

Helmut A. Rehfeld: „Wogen, die dein Leben tragen“, Triga Verlag, Gründau-Rothenbergen 2010, broschiert, 124 Seiten, 12,90 Euro


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