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02.04.11 / Gutes Thema, aber ... / Ausstellung zum 90. Jahrestag der Volksabstimmung im Museum des Oppelner Schlesiens

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-11 vom 02. April 2011

Gutes Thema, aber ...
Ausstellung zum 90. Jahrestag der Volksabstimmung im Museum des Oppelner Schlesiens

Die Ausstellung des „Museums des Oppelner Schlesiens“ (Muzeum Slaska Opolskiego) aus Anlass des 90. Jahrestags der Volksabstimmung in Oberschlesien vom 20. März 1921 stößt auf ein gemischtes Echo.

Ausgestellt sind dort neben Briefmarken aus der Abstimmungszeit, darunter ein Viererblock mit dem Motiv der Germania, deutsches und polnisches Werbematerial, Urkunden und Übersichten über die Stationierung der 13000 bis 22000 französischen, italienischen und britischen Soldaten, mit denen die Interalliierte Regierungs- und Plebiszitskommission für Oberschlesien (Commission Interalliée der Haute Silésie, C.I.H.S.) unter Leitung des französischen Oberkommissars Henri Le Rond die Herrschaft im Abstimmungsgebiet während der Abstimmungszeit ausübte. Zu sehen sind auch historische Exponate des Museums sowie Briefmarken, Postkarten und philatelistische Erinnerungsstücke rund um das Plebiszit. Zu den Hauptattraktionen gehört eine Original-Abstimmungsurne vom 20. März 1921, zweisprachig beschriftet mit „Opole-Oppeln” und „powiat opolski-Kreis Oppeln Stadt”. Die Urne ist vor 20 Jahren aus Frankreich nach Oppeln zu­rück­gekehrt. Interessant sind auch deutsche und polnische Plakate, Fotos und Zeitschriften. „Zweierlei ist bei dieser Ausstellung wichtig: erstens, dass sie vom Plebiszit in Oppeln handelt, und zweitens, dass unsere Heimat dabei vor der hochwichtigen Frage stand, wo sie hingehören wollte. Ich denke dennoch, dass das Museum bereits bessere Ausstellungen zu diesem Thema gehabt hat, so zum Beispiel die des aus Tarnau bei Oppeln stammenden Gerhard Torz, Besitzer der größten Sammlung rund um das Plebiszit. Außerdem vermisst man hier ein wenig die moderne Rezeption des Plebiszites, also etwa einschlägige Publikationen, die in der letzten Zeit erschienen sind, denn die aus den 50er, 60er und 70er Jahren wurden ja auf Bestellung geschrieben“, sagte Krzysztof Wysdak, Oppelns stellvertretender Landrat (Vizevorsitzender des Landkreises Oppeln). Und Rafał Bartek Generaldirektor des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ), eines Vereins in Oberschlesien, der unter anderem von Vertretern der deutschen Volksgruppe in der Minderheit in der Republik Polen getragen wird, fügte noch hinzu: „Wir bekommen in der Ausstellung mit individuellen Sammlungen zu tun, deshalb kann man sie schwerlich nach polnischen oder deutschen Gesichtspunkten beurteilen. Es sind schlichtweg Sammlungen aus jener Zeit. Um sie einigermaßen beurteilen zu können, müsste man sich gründlich in den Gesamtkontext hineinlesen”. PAZ


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