Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-11 vom 09. April 2011
Billigeres Erdgas Es war ein historisches und für tausende Menschen wichtiges Ereignis: Die östlichen Kreise des Königsberger Gebiets wurden ans Erdgasnetz angeschlossen! In Gumbinnen wurde eine 32 Kilometer lange Gasleitung mit einer automatischen Verteilerstation in Betrieb genommen. Jahrzehntelang wurden Masut (zähflüssige Rückstände aus der Erdölgewinnung) und Kohle sowie Flüssiggas als Heizmaterial genutzt. Mit Gasleitungen waren lediglich Königsberg und die Küstenorte versorgt. Im vergangenen Jahr hatte man damit begonnen, das Gumbinner Gaswerk wieder aufzubauen. Die Arbeiten wurden erst vor kurzem beendet. Täglich wurden 120 Meter Rohre verlegt. Gumbinnen ist nun ein Knotenpunkt, von dem aus Gas in andere Städte und Siedlungen verteilt wird. Bald werden auch Insterburg, Angerapp und Ebenrode mit dem sogenannten blauen Brennstoff versorgt sein. Unmittelbar nach Öffnung der Gasleitungen waren zirka 5000 Haushalte ans Gasnetz angeschlossen. Bis 2015 sollen 90 Prozent aller Häuser in Gumbinnen und Umgebung versorgt sein. Laut Angaben von Wirtschaftsfachleuten der Region benötigen die in Gumbinnen ansässigen Firmen etwa 60 Millionen Kubikmeter Gas jährlich. Neben Wohnhäusern werden auch die großen Industrieunternehmen auf Erdgas umstellen. Zumindest haben unter anderem die Firmen „Gumbinner Brot“, „Baltisches Polymer“, ein Stärkemittelhersteller, „Gumbinner Milch“ und „Elektrokabel“ diese Absicht bereits bekundet. Was die Gastarife betrifft, so wird für die Gumbinner die Energieversorgung erheblich günstiger. Lange mussten sie für einen Kubikmeter Flüssiggas 69 Rubel (1,75 Euro) zahlen, das Erdgas aus der Leitung wird lediglich 7,11 Rubel (18 Cent) kosten. Dieser günstige Preis dürfte sich positiv auf die Nebenkostenabrechnungen auswirken. Jurij Tschernyschew |
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