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16.04.11 / Boote für Italien?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-11 vom 16. April 2011

Boote für Italien?
von Rebecca Bellano

Natürlich übertreibt der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi, wenn er die auf der italienischen Insel Lampedusa an Land gehenden afrikanischen Einwanderer als „menschlichen Tsunami“ bezeichnet, aber bitte, er ist Italiener. Weniger nachsichtig sollte man mit seiner Drohung umgehen, er wolle die in Italien an Land gehenden Afrikaner mit befristeten Visa ausstatten, womit sie dann quer durch Europa reisen und sich dann überall unkoordiniert niederlassen könnten. Doch genau das wird der Italiener tun, wenn andere europäische Staaten Italien mit dem Problem alleine lassen. Zwar sind 20000 bis 25000 gen Europa geflüchtete Wohlstandsflüchtlinge für ein Land wie Italien mit 60 Millionen Einwohnern noch zu schultern, aber wer glaubt, dass es bei dieser Zahl bleiben wird, ist naiv.

Offenbar ist diese Flüchtlingswelle nur eine von vielen, die Europa noch zu verkraften hat (s. S. 6). Daher wäre es angebracht, wenn Europa endlich eine einheitliche Lösung für das Problem, was ja nicht neu ist, findet. „Italien muss sein Flüchtlingsproblem selbst regeln“, so Innenminister Hans-Peter Friedrich. Doch das will und kann es auf Dauer auch nicht. Vielleicht sollte Berlin Italien zumindest Boote für die Rückschiffung schicken.


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