29.03.2024

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16.04.11 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-11 vom 16. April 2011

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Lohnende Hilfestellung

St. Petersburg – Als Rektor der Bergbau-Akademie St. Petersburg verhalf Wladimir Litwinenko dem heutigen Premier Wladimir Putin 1997 zum Doktortitel, obwohl der aus einem amerikanischen Lehrbuch abgeschrieben hatte. Jetzt wurde bekannt: Von seinem ehemaligen Doktoranden protegiert, wurde Litwinenko 2010 Aufsichtsratschef beim größten russischen Phosphatdüngerproduzenten. Außerdem hält er daran Anteile im Wert von 250 Millionen Euro.   J.H.

 

90 Jahre Kremler Sondergarage

Moskau – Lenin fuhr „Rolls Royce“ aus dem Nachlass von Zar Nikolaj II., Stalin liebte US-Straßenkreuzer, seit Breschnew fahren Russen-Herrscher „Mercedes“. Gewartet werden die Autos von der „Sondergarage“ (GON) im Kreml, die 2011 90. Geburtstag feiert. Dazu erschien das Buch „Autos und Politik“, das Details ausplaudert, etwa dass der vertrottelte Lenin ein Liebling von Autodieben war. Mehr erlaubt der „Föderale Sicherheitsdienst“ nicht, der die oberste Aufsicht über die GON hat.             W.O.

 

Linker Durchstarter

Führungskrise bei der Partei „Die Linke“: Nach der Kommunismus-Debatte und den Wahlniederlagen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist das Vorstandsduo Gesine Lötzsch und Klaus Ernst demontiert. Ihre Wiederwahl 2012 ist unwahrscheinlich. Als Alternative zur glücklosen Parteiführung gilt der Linkspartei-Schatzmeister und Bundestagsabgeordnete Raju Sharma.

Sharma wurde 1964 als Sohn eines indischen Vaters und einer deutschen Mutter in Hamburg geboren. Hier studierte er Rechtswissenschaften und eröffnete eine Anwaltspraxis. Ab 1990 war er im schleswig-holsteinischen Landesdienst tätig, unter anderem im Sozialministerium, in der Staatskanzlei und beim Landesrechnungshof. Von 2003 bis 2005 war er Geschäftsführer der Kulturstiftung des Deutschen Fußball-Bundes. Von dort wechselte er in die Kieler Staatskanzlei zurück. Nachdem er der DKP und verschiedenen kommunistischen Vereinigungen angehört hatte, trat er 1992 in die SPD ein. Seit 2005 ist er Mitglied der Linkspartei, für die er 2009 in den Bundestag einzog.

Auf dem Bundesparteitag wurde er im Mai 2010 mit 82,3 Prozent der Stimmen zum Bundesschatzmeister gewählt. Anfang des Jahres machte der als „Realo“ geltende Sharma als Mitautor des alternativen Programmentwurfs, mit dem die Partei für neue Themen geöffnet werden soll, auf sich aufmerksam. Sich selbst sieht er als Mannschaftsspieler und plädiert dafür, jeden dort einzusetzen, wo seine Fähigkeiten optimal für die Mannschaft genutzt werden können. Für manchen seiner Parteifreunde gehört er selbst an die Parteispitze. Derartige Amibitionen mag Sharma nicht bestätigen, er dementiert sie aber auch nicht ausdrücklich. Den Gedanken an eine Rückkehr Oskar Lafontaines hält er dagegen für „völlig absurd“.    J.H. 


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