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23.04.11 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-11 vom 23. April 2011

MELDUNGEN

Österreich: Neuer Vizekanzler

Wien – Der bisherige Chef der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll, hat vorige Woche alle seine Ämter niedergelegt. Der 42-Jährige hatte im März einen Lungeninfarkt und Thrombosen erlitten. Das Bedauern klang sogar bei Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann echt, denn einen so harmoniefreudigen Regierungspartner wird er kaum je wieder bekommen. Nachfolger als ÖVP-Chef und Vizekanzler wurde auf den vom Parteivorstand einstimmig angenommenen Vorschlag Prölls der 52-jährige Außenminister Michael Spindelegger. Bei jüngsten Umfragen steht die ÖVP mit 21 Prozent nur mehr an dritter Stelle. Ein historischer Tiefststand, der auf die komplexe bündische und föderale Struktur der ÖVP, auf zunehmende Profillosigkeit und auf die undankbare Rolle als Junior-Partner der SPÖ zurückzuführen ist.             RGK

 

Enteignung abgewehrt

Harare – Anfang April verstarb der Farmer Mike Campell, schwer gezeichnet von den Auseinandersetzungen mit dem Präsidenten von Simbabwe, Robert Mugabe. Mike Campell war einer jener 77 britisch-stämmigen Farmer, die 2001 durch das Regime enteignet und von ihrem Besitz vertrieben worden waren. Das Land ging entschädigungslos in den Besitz von Mugabe und dessen Sippe über, die örtlichen Gerichte stimmten dem zu. Campell bemühte sodann den Internationalen Gerichtshof der South African Development Community in Windhuk/Namibia. Die Richter entschieden 2008, dass die Enteigneten ihr Land behalten dürfen. Doch der Farmer, der aus Rache von Schergen der Einheitspartei Mugabes entführt und misshandelt worden war, hatte nicht mehr viel von seinem Sieg. J. Feyerabend


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