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23.04.11 / Erfolg gegen Autobande / Szenen wie in einem Krimi − Vier Litauer verhaftet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-11 vom 23. April 2011

Erfolg gegen Autobande
Szenen wie in einem Krimi − Vier Litauer verhaftet

Kaum gestohlen, schon in Polen. Noch vor wenigen Jahren hatte dieser Spruch Gültigkeit, wenn es um Autodiebstahl ging. Dank des entschiedenen Vorgehens der polnischen Polizei und der zuständigen Grenzbehörden gegen Autodiebe hat sich dies in einiger Hinsiche geändert. Erst kürzlich wurden in Allenstein 27 Mitglieder der sogenannten „Willenberger Mafia“, auf deren Konto mehr als 100 Autodiebstähle gehen, nach einem langwierigen Gerichtsverfahren zu hohen Haftstrafen verurteilt. Die Aufdeckung von Autodiebstählen wird zurzeit unter anderem durch die elektronische Datenbank SIS (Schengen-Informations-System) erleichtert.

Die vorwiegend in der Bundesrepublik gestohlenen Fahrzeuge werden schon seit längerem nicht mehr nach Polen, sondern größtenteils weiter nach Osten geschmuggelt. Eines blieb jedoch weiter unverändert: Nach wie vor stehen bei Autodieben deutsche Fahrzeugmarken hoch im Kurs.

Nach offiziellen Angaben des Hauptpräsidiums der polnischen Polizei wurden im Jahr 2010 auch polenweit in erster Linie Autos der Marken VW-Passat, VW-Golf, Audi A4 und Audi A6 gestohlen. Die Tendenz ist allerdings sinkend.

Auch wenn die polnische Polizei verstärkt gegen Autodiebe vorgeht, werden ihr weiterhin derartige Delikte gemeldet. In der Nacht vom 16. zum 17. März spielten sich in der Umgebung von Osterode Szenen wie in einem Krimi ab. Die Osteroder Polizeibeamten verhafteten vier Litauer, die in Richtung ihrer Heimat in einem nur wenige Stunden zuvor gestohlenen Wagen fuhren. Angefangen hatte es damit, dass die Verkehrspolizisten einen Ford-Galaxy mit litauischen Kennzeichen für eine Kontrolle anhalten wollten. Anstatt anzuhalten, gab dessen Fahrer Vollgas und versuchte zu fliehen.

Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass der Litauer nicht allein nach Litauen unterwegs war, sondern zu einem aus zwei weiteren Fahrzeugen bestehenden Konvoi gehörte. Nach ein paar Stunden wurden alle Wagen mit ihren vorübergehenden „Inhabern“ auf den Waldwegen in der Umgebung Osterodes gestellt.

Zwei der festgenommenen Männer sind Wiederholungstäter. Sie wurden schon einmal vor einem halben Jahr von den Verkehrspolizisten in Sensburg festgenommen. Das Gericht verurteilte sie damals wegen Diebstahls und Hehlerei zu einer dreimonatigen Haftstrafe. Nachdem sie diese abgebüßt hatten, wurden sie sofort wieder straffällig.

Die um ihre Autos besorgten Deutschen wurden sofort von der zuständigen Polizeistelle in Osterode benachrichtigt, dass sie ihre Vierräder bald wieder zurückbekommen würden.

Da Ermland-Masuren auf dem Weg in Richtung Litauen liegt, könnte es zu einem Schmuggelgebiet werden. Die Grenze zu diesem Land droht sich in eine offene Schleuse zu verwandeln, da die Litauische Republik als einziger Staat in der Region Nord- und Ostpolens der EU angehört. Die Polizei- und Grenzbeamten werden demnächst also alle Hände voll zu tun haben.  Grzegorz Supady


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