18.04.2024

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23.04.11 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-11 vom 23. April 2011

MELDUNGEN

Schonungslos, aber wahr

Tilsit – Das Interesse und der Andrang waren groß. Russische Kulturschaffende, Heimatforscher, Pädagogen und Studenten hatten sich in großer Zahl im Tilsiter Museumssaal versammelt, um die Aufführung des preisgekrönten deutschen Films „Holunderblüte“ zu erleben und mit dem Regisseur Volker Koepp über sein Werk zu diskutieren. Oberbürgermeister Nikolai Woistschew und Museumsdirektorin Angelika Spiljowa hießen den Gast herzlich willkommen. Filmemacher Volker Koepp schilderte eingangs dem Publikum seine Affinität zum Land an der Memel, an der der Tilsiter Johannes Bobrowski einen großen Anteil habe. So war denn auch in dem Film die Faszination der unvergänglichen ostpreußischen Landschaft zu spüren. Deutlich vernahm man ihren Herzschlag, wenn der Autor die russischen Kinder vom Memelstrom und der Elchniederung in den Mittelpunkt stellte und sie ohne jede vorherige Absprache frei von der Leber reden ließ. Ungeachtet des schockierenden Hintergrunds von Armut und Verfall strahlten die Kinder Optimismus aus und träumen von einer besseren Zukunft. Ihre Gesichter und freimütigen Äußerungen prägen sich dem Zuschauer nachhaltig ein. Die anschließende Diskussion zum Film verlief recht stürmisch. So manchem der Anwesenden passte es nicht, dass mit der schonungslosen Darstellung des maroden Ambientes den heutigen Bewohnern ein Spiegel vors Gesicht gehalten wurde.  Doch letztlich überwog die Einsicht, dass sich mit den lebensfrohen und weltoffenen Kindern die große Chance für eine bessere Zukunft der Region an der Memel auftut.             H.Dz.

 

Gefährlicher Brand in Goldap

Goldap/Gumbinnen – Russische und polnische Feuerwehrleute haben einen gefährlichen Brand gelöscht, der in dem zollfreien Geschäft am Grenzübergang Goldap-Gumbinnen ausgebrochen war. In einem mit Brennstoff beladenen Auto war es auf der russischen Seite zur Explosion gekommen. Der polnische Fahrer schaffte es, aus dem Auto zu springen. Der Pkw geriet in die Nähe des polnischen Schlagbaumes und prallte schließlich gegen das Gebäude des zollfreien Ladens. Von dem Fahrzeug blieb nur ein Stahlskelett übrig. Das Dach des Gebäudes wurde zerstört. Die Ermittlungen zur Unfallursache wird die russische Staatsanwaltschaft übernehmen. Wie Ryszard Chudy, Pressesprecher der ermländisch-masurischen Zollbehörde der Polnischen Presse-Agentur, erklärte, hatte der Unglücksfahrer vermutlich Brennmaterial schmuggeln wollen. Da im Königsberger Gebiet Brennstoff um die Hälfte billiger ist als in Polen, ist er eine populäre Schmuggelware geworden, mit der die grenznahen Bewohner ihr Einkommen aufbessern.     PAZ


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