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30.04.11 / Ostermarsch für Diktator Gaddafi

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-11 vom 30. April 2011

Ostermarsch für Diktator Gaddafi
von Vera Lengsfeld

Nachdem der Oster-Exodus aus der Hauptstadt abgeebbt war, hatten die Berliner keineswegs freie Fahrt in der Stadt. Teile der Innenstadt wurden großzügig abgesperrt für den diesjährigen „Ostermarsch“, zu dem neben den üblichen linken Gruppen praktisch auch alle Medien der Hauptstadt  aufgerufen hatten. Seit Gründonnerstag war die Nachricht vom bevorstehenden Ereignis über alle Kanäle zu hören und in allen Zeitungen zu lesen.

In Anbetracht des enormen Propaganda-Aufwandes war das Ergebnis sehr mager. In Berlin und drei Städten des Landes Brandenburg fanden sich hochgerechnet nur 4000 Menschen bereit, dem Aufruf zu folgen. Davon muss man noch mal etwa 700 Personen abziehen, die im Oderbruch gegen die geplante unterirdische Lagerung von Kohlendioxid protestierten und damit einen Vorgeschmack gaben auf die kommenden Auseinandersetzungen, die eine rigide „Klimaschutzpolitik“ in Kombination mit einer überstürzten, ideologiegesteuerten „Energiewende“ verursachen wird. Ob es diesen Demonstranten gefallen hat, unter die Ostermarschierer subsummiert zu werden, ist fraglich. Sie hätten allen Grund, sich mit  Schaudern abzuwenden.

Auf dem „Ostermarsch“ in Berlin zeigten „Friedensaktivisten“, die treffender Diktaturliebhaber genannt werden müssten, Transparente wie: „Stoppt die kriminelle Aggression gegen Libyen.“ Nicht Gaddafi, der mit militärischer Gewalt, ausgeübt von Fremdsöldnern, gegen sein Volk vorgeht, steht am Pranger der „Friedensbewegung“, sondern die Soldaten, die von der libyschen Opposition gegen einen blutigen Diktator um Hilfe gebeten worden sind. Die unwidersprochene Forderung des  Berliner „Ostermarsches“ lautete: „Vernichtet die Nato, nicht Muammar Gaddafi!“

Aber nicht, dass ein paar Hundert unverbesserliche Linke ihre Sympathie für einen der widerlichsten Diktatoren Afrikas bekunden, ist die unfrohe Osterbotschaft dieses Jahres.  Beklemmend ist vielmehr, dass es selbst als bürgerlich geltenden Medien wie der „Berliner Morgenpost“ nicht in den Sinn kommt, sich von solchen menschenverachtenden Parolen zu distanzieren. Statt dessen wird eine Berichterstattung praktiziert, die diese antidemokratische Groteske, die in Berlins Mitte aufgeführt wurde, salonfähig macht.

Ach ja, die Ostermarschierer hatten auch Parolen für den sofortigen Atomausstieg dabei. Weil die Forderung nach dem schnellstmöglichen Ende der Atomenergie eine „gute“ ist, scheint der Mut zu fehlen, kritische Fragen zu stellen, wo sie nötig wären. Mit der von ihnen immer wieder geforderten Zivilcourage ist es bei unseren Journalisten, die sich immer häufiger als Meinungsmacher gerieren, nicht weit her.


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