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30.04.11 / Ein Felsen für Tempelhof / Siegerentwurf gekürt: Ex-Flughafen wird riesiger Park

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-11 vom 30. April 2011

Ein Felsen für Tempelhof
Siegerentwurf gekürt: Ex-Flughafen wird riesiger Park

Das Tempelhofer Feld, einst kaiserliches Manövergelände, später Modell für Flughäfen in aller Welt und zentraler Ort der Berliner Luftbrücke, wird sein Aussehen erneut verändern. Berlins Senat hat einen Entwurf für die Umwandlung des 285 Hektar großen Areals in eine Parklandschaft vorgestellt.

Blickfang am Rande des Geländes soll ein 60 Meter hohes, bekletterbares Monument in der Form eines Felsens sein: Gegen 77 andere Entwürfen haben sich die britischen Architekturbüros Gross Max und Sutherland Hussey mit ihren Plänen durchgesetzt. Entstehen werden Wasserflächen, Aussichtsplattformen und mehrere kleine Wäldchen. „Die Weite und Offenheit machen Tempelhof einzigartig“, schwärmt der für die Planungen der Parklandschaft zuständige Architekt Eelco Hooftman. 

Diese Weite soll erhalten bleiben. Große Wiesenflächen des Flugfeldes werden fast unverändert einbezogen. Diese kostengünstige Planung macht Mittel für andere Vorhaben auf dem Gelände frei. Etwa für einen Pavillon an der nördlichen Landebahn und ein Restaurant mit Café in der Mitte des Gebiets. Blickfang wird zweifellos der Kletterfelsen am östlichen Rand werden. An der Spitze soll er eine Skulptur des Berliner Universalgelehrten Alexander von Humboldt tragen.

Überarbeiten muss der Berliner Senat die Pläne zur Randbebauung – der Entwurf der Briten nimmt an der Ostseite fast 20 Hektar für den Park in Anspruch, die eigentlich als Baufläche vorgesehen sind. Gleiches gilt für die Westseite, wo eigentlich ein Quartier mit wissenschaftlichen Einrichtungen entstehen soll. Unter anderem ist hier der neue Standort der Berliner Zentral- und Landesbibliothek geplant.

Schon im Jahr 2013 sollen die Arbeiten für den neuen Landschaftspark beginnen, der in einem Teilbereich im Jahr 2017 für 170 Tage die Internationale Gartenausstellung beherbergen wird. Das Gesamtprojekt zur Anlage des Parks ist mit 61,5 Millionen Euro kalkuliert. Die Kosten für den zukünftigen Unterhalt des Areals sollen sich gegenüber den heute anfallenden Kosten, zirka 400000 Euro, nicht wesentlich erhöhen. Festhalten will der Senat an einer Praxis, die sich bereits seit der Stilllegung des Flughafens im Jahr 2008 bewährt zu haben scheint. Die Anlage wird an acht Stellen Zugang bieten, doch zur Verhinderung von Vandalismus wird seine Umzäunung erhalten bleiben.   Norman Hanert


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