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30.04.11 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-11 vom 30. April 2011

In Kürze

Klaus Kinski in Wolbeck

Exzentrisch, rebellisch, genial, verrückt, legendär – es gibt viele Adjektive, die schon zu seinen Lebzeiten auf Klaus Kinski angewendet wurden. Zweifelsohne gehört er zu den prägendsten Schauspielern und polarisierendsten Gestalten des öffentlichen Lebens der 60er bis 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Geboren wurde Nikolaus Karl Günther Nakszynski – so Kinskis bürgerlicher Name – am 18. Oktober 1926 in Zoppot als Sohn eines Apothekers und einer Krankenschwester. Der mondäne Badeort Zoppot an der Ostsee war Teil des nach dem Ersten Weltkrieg geschaffenen Miniaturstaates Freie Stadt Danzig, der vormals langjährigen Hauptstadt Westpreußens. Anfang der 1930er Jahre siedelte die Familie von dort nach Berlin um.

Ihren Anfang nahm Kinskis Karriere als Schauspieler in britischer Kriegsgefangenschaft, sie führte ihn nach dem Zweiten Weltkrieg über zahlreiche Theaterbühnen in Berlin, München und Wien und zu ersten Filmrollen. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er ab Anfang der 60er Jahre bekannt, als er eine der prägenden Gestalten in den Edgar-Wallace-Verfilmungen war. Seine internationale Karriere begann mit zahlreichen Rollen in italienischen Produktionen, wo er unter Sergio Leone und Sergio Corbucci arbeitete, aber zu seinem künstlerischen Werk gehören auch Rollen in David Leans „Dr. Schiwago“ (1965) oder im letzten Billy-Wilder-Film „Buddy, Buddy“ (1981), in dem er neben Jack Lemmon und Walter Matthau spielte. Zu seinen künstlerisch bedeutendsten Werken zählen bis heute die mit dem Regisseur Werner Herzog verwirklichten Filme „Aguirre, der Zorn Gottes“ (1972), „Nosferatu – Phantom der Nacht“ (1978), „Woyzeck“ (1978), „Fitzcarraldo“ (1981) und „Cobra Verde“ (1987).

Die Ausstellung zeigt anlässlich des 20. Todestages Kinskis eine Auswahl der Fotos, die der Schweizer Fotograf Beat Presser bei den Dreharbeiten zu „Fitzcarraldo“ und „Cobra Verde“ als Standfotograf anfertigte. Die qualitativ hochwertigen Aufnahmen zeigen einen wandlungsfähigen und beeindruckenden Schauspieler auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens und lassen die schillernde Gestalt Kinskis lebendig werden. Sie geben Einblicke in seine an Besessenheit grenzende schauspielerische Arbeit und vermitteln gleichzeitig die Faszination, die von seiner künstlerischen Arbeit ausging. wp

Die Fotoausstellung „Klaus Kinski in Münster“ ist bis zum 3. Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr im Westpreußischen Landesmuseum, Am Steintor 5, Münster-Wolbeck, zu sehen, Eintritt 4 / 2 Euro.


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