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07.05.11 / Endlich einer aus dem Bürgertum?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-11 vom 07. Mai 2011

Endlich einer aus dem Bürgertum?
von Theo Maass

Fast wöchentlich kommt es in der Berliner U-Bahn zu gewalttätigen Überfällen. Auffällig häufig handelt es sich bei den Tätern um jugendliche Ausländer oder eingebürgerte Immigranten. Die meisten Presseorgane verschweigen ihren Lesern die Nationalität des Täters jedoch. Man wolle der Ausländerfeindlichkeit keine neue Nahrung geben, heißt es aus den Redaktionsstuben. Die Berliner wissen trotzdem Bescheid.

Nur wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, dann werden die Namen von der Presse abgedruckt, aus denen die Herkunft meist hervorgeht. Eine mächtige Lobby kritisiert selbst das, erinnert die Presse an ihre „Verantwortung“ und fordert, künftig alle Angaben zu unterlassen, die auf eine fremde Nationalität hinweisen könnten. Glaubt man ernsthaft, der Bevölkerung so ein anderes als das reale Bild zeichnen zu können? Der Bestseller „Das   Ende der Geduld“ von der Jugendrichterin Kirsten Heisig bestätigt das Empfinden der Menschen.

Am Ostersonnabend kam es erneut zu einer Attacke von zwei Jugendlichen auf einem Berliner U-Bahnhof. Bald stellte sich aber heraus, dass der Täter ein Deutscher war. Ein Junge „aus gutem Hause“ zumal. Sabine Renefanz von der „Berliner Zeitung“ kommentierte das so: „Der jüngste Fall zeigt, dass Brutalität aus purer Aggression keine Spezialität von Migranten aus Problemkiezen ist, wie kürzlich Berlins CDU-Chef Frank Henkel meinte, sondern durchaus auch bei Gymnasiasten aus bürgerlichem Hause vorkommt.“ In dem gleichen Blatt lamentierte schon am 18. Februar Thomas Rogalla darüber, dass CDU-Chef Henkel die „Brutalität bestimmter Migrantengruppen“  thematisiere.

Nähere Recherchen über den Schläger mit Namen Torben zeichneten ein differenziertes Bild. Gute Familie? Ja. Torben selbst ein guter Schüler? Ja. Doch nur bis zum Wechsel von der Grundschule auf das Sport Internat. Doch danach kam Torben mit seinen Mitschülern nicht klar und rutschte immer weiter ab. Ex-Freunde berichten von Marihuanakonsum. Endstation Gesamtschule. Dort traf Torben auf neue Freunde aus der Punkerszene: Seine nun bevorzuge Musik war der Rapper „Taktlos“: „Ich schlag euch alle kaputt, bin ich mit euch fertig, seid ihr nur noch Asche und Schutt.“ Die staatlichen Kontrollinstanzen, die sonst schnell bei der Hand sind, wenn es um Indizierung oder Verbot mutmaßlich gewaltverherrlichender Texte geht, übten hier erstaunliche Toleranz. Wie dem auch sei: Torben eignet sich bei näherer Betrachtung kaum als Beweis dafür, dass Gewalt ebenso in „bürgerlichen“ deutschen Haushalten heranwächst wie in den bekannten Problemmilieus, auch wenn diese Erkenntnis manchen Sozialromantiker schmerzen sollte.


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