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07.05.11 / Suche fortgesetzt / USA: Atommüllendlagerplan verworfen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-11 vom 07. Mai 2011

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USA: Atommüllendlagerplan verworfen

Der Sorge um ein tragbares Endlager für atomare Abfälle in den USA nimmt zu. Gegenwärtig, so steht es in einer Studie für den US-Kongress, strahlen mehr als 72000 Tonnen Atommüll von 131 Kraftwerken und Militäreinrichtungen in 30 Staaten der USA vor sich hin. Die Reste einer längst international umstrittenen Energiegewinnung werden in ähnlichen wassergekühlten Becken gelagert wie im japanischen Fukushima oder stehen in stählernen, Castor ähnlichen Behältern oft ungeschützt im Freien, und die Angst der Bevölkerung vor der tickenden Bombe nimmt angesichts des schleichenden Gaus in Japan zu, analog der Druck auf den Gesetzgeber. Dennoch setzt Präsident Barack Obama weiter auf Atomkraft und sieht sich somit wachsenden Endlagerproblemen gegenüber, da Zwischenlagerungen und Transporte mit hohen Risiken versehen sind. 

Gegen das von Obama-Vorgänger George W. Bush vorgegebene Endlager in den Yucca-Bergen Nevadas hatte der Gouverneur des Staates, Kenny Gunn, schon 2002 ein Veto eingelegt. Obama gab ihm recht, doch eine Alternative fehlt noch. Immerhin waren von acht ursprünglich ins Auge gefassten Lagerstätten, drei und schließlich nur eine übrig geblieben, eben die Yucca-Mountains.

  Das Gebiet, in das 300 Meter tiefe Schächte gegraben werden sollten, ist demnach von Erdbeben bedroht und Kritiker fürchten eine Verseuchung des Grundwassers durch den 10000 Jahre lang aktiven Abfall, wie sie bereits im Umfeld der französischen Aufbereitungsanlage La Hague in der Normandie feststellbar ist. Auch das ähnliche Werk im englischen Sellafield wird längst als schleichendes Tschernobyl eingestuft.

  Sollte der Yucca-Plan mangels Alternative wieder aufgenommen werden, so dauert es nach Ansicht der Experten rund zehn Jahre, bis mit der Einlagerung begonnen werden kann. Dann ist der Abfallberg längst ungleich größer als die vorhandene Aufnahmekapazität der Schächte und das Problem schreibt sich fort. Der strahlende Müll muss über tausende von Kilometern transportiert werden, was für die Bürger von 43 US-Staaten eine zusätzliche Gefährdung bringt. Inzwischen droht außerdem längst eine Überlastung der bestehenden Zwischenlager. Joachim Feyerabend


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