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14.05.11 / Kairoer Fanal / Druck auf die Kopten nimmt zu

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-11 vom 14. Mai 2011

Kairoer Fanal
Druck auf die Kopten nimmt zu

Die brennenden koptischen Kirchen in einem Kairoer Elendsviertel zeigen, dass der Sturz Mubaraks nur eine Episode war. Und nebenbei zeigt sich allen, die noch willens sind zu sehen und zu denken, mit welch „politisch korrekt“ verzerrter Schlagseite europäische „System-Medien“ berichten. Man spricht von „Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen“, während es in Wahrheit um mit erfundenen Vorwänden begründete Angriffe muslimischer Extremisten geht. Ob diese wirklich von „Anhängern des alten Regimes angestiftet“ wurden, wie das neue Regime aus Opportunität behauptet, oder ob ultraradikale „Salafiten“ am Werk waren, wie andere Muslime sagen, ist eher Nebensache.

Tunlichst nicht erwähnt wird, dass „die christliche Minderheit“, deren Anteil mit sechs bis fünfzehn Prozent angegeben wird, nicht aus „Migranten“ oder „von Kolonialisten Zwangsbekehrten“ besteht, sondern der klägliche Rest einer christlichen Bevölkerung ist. Denn als islamische Araber im Jahre 640 das Niltal eroberten, waren dessen Bewohner vollständig christianisiert. Erleichtert wurde die Eroberung dadurch, dass die Christen uneins waren und dass die Kopten, als Monophysiten seit dem Konzil von Chalcedon 451 ausgegrenzt, zunächst an eine Befreiung vom Joch der „rechtgläubigen“ Byzantiner dachten.

Die Islamisierung war dann nicht unbedingt auf Gewalt angewiesen, sondern funktionierte eher „natürlich“, nämlich durch Diskriminierung und eine  „Wehrersatzsteuer“ für Nicht-Muslime. Musliminnen dürfen nicht mit Christen verheiratet sein, aber die Kinder von mit Muslimen verheirateten Christinnen müssen Muslime sein – was sich auch bei Mischehen in Europa bemerkbar macht. In moderner Zeit kommt noch eine überproportional hohe Auswanderungsrate der Christen hinzu wie im Irak und vielleicht bald auch in Syrien. Und so, wie Europas Bevölkerungspolitik auf Verdrängung des Christentums hinausläuft, so läuft auch die ganz auf Israel und die USA ausgerichtete Nahost-Politik letztlich auf die Auslöschung des Christentums im Orient hinaus. Alles nur „Kollateralschäden“?      RGK


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