26.04.2024

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21.05.11 / Ämterpatronage

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-11 vom 21. Mai 2011

Ämterpatronage
von Philipp Hötensleben

Wer bei anderen in der Kreide steht, muss entweder etwas verkaufen oder sich noch mehr leihen. Das gilt auch für das hoch verschuldete Griechenland, das von den Euro-Ländern weitere Milliarden haben will. An das Versprechen, Staatseigentum zu verkaufen, will man in Athen jedoch nur ungern erinnert werden. Dabei verfügt Griechenland laut Internationalem Währungsfonds über ein überdurchschnittlich hohes Privatisierungspotential. Der Verkauf von Flughäfen, Hafenanlagen, Energieunternehmen, Sportstadien, Wettunternehmen, Spielcasinos und Immobilen würde 300 Milliarden Euro einbringen. Doch die Privatisierung kommt nicht in Gang, denn Beamte und Gewerkschaften legen sich quer. Sie fürchten um ihre Jobs, ihre Previlegien, Einfluss und ihre überdurchschnittlich hohen Gehälter, um die sie alle Arbeitnehmer in Europa beneiden. Das anzutasten, käme für die Regierung dem Ritt auf der Rasier­klinge gleich. Deshalb passiert in Sachen Privatisierung fast  nichts. Wenn einem das Wasser aber so bis zum Hals steht wie den Griechen, kann man nicht mehr auf Bestandsschutz pochen. Das Land muss privatisieren, will es nicht das Vertrauen seiner europäischen Partner verspielen.


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